Freundschaftsmedaille für BGH
Botschafter ehrte Schulleiterin Dr. Pschibille

Der ehemalige Botschafter Udval Luvsanjamts, Jürgen Deichmann, Dr. Judith Pschibille, Botschafter Ganbat Damba und Purevjav Khajidmaa (v.l.). | Foto: EKiR / Carmen Lenk
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  • Der ehemalige Botschafter Udval Luvsanjamts, Jürgen Deichmann, Dr. Judith Pschibille, Botschafter Ganbat Damba und Purevjav Khajidmaa (v.l.).
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Herchen - Vor zwei Wochen erhielt Dr. Judith Pschibille, Schulleiterin des
Bodelschwingh-Gymnasiums in Herchen (BGH), eine Einladung, die sie mit
Begeisterung erfüllte. Wenige Tage später saß sie im Zug, ihr Ziel
war die „Botschaft der Mongolei“ in Berlin. Durch den Botschafter
Ganbat Bontoi Damba wurde ihr dort die „Freundschaftsmedaille“ des
Präsidenten der Mongolei überreicht als Würdigung für 15 Jahre
Schüleraustausch des BGH mit der Goetheschule in Ulan Bator, der
Hauptstadt der Mongolei.

„Das ging in den Herbstferien sehr spontan über die Bühne. Für
unsere Schüler ist es nach den Ferien eine schöne Überraschung“,
erzählte Dr. Pschibille nach der Rückkehr. „Diese Ehrung bedeutet
mir sehr viel, werden normalerweise Medaillen für Leistungen
verliehen. Wir haben sie für Freundschaft erhalten.“

Angebahnt hatte der damalige Schulleiter Jürgen Deichmann den
Schüleraustausch. Er hatte die Suchanzeige für einen
Schüleraustausch mit einer deutschen Partnerschule von Purevjav
Khajidmaa, Leiterin der Goetheschule, gelesen. Andere Schulen hatten
es auch ausprobiert, doch dieser Austausch war nicht von langer Dauer.
„Die kulturellen Unterschiede sind nicht zu unterschätzen“, weiß
Dr. Judith Pschibille aus eigener Erfahrung. „Die Mongolen gehen mit
Kindern ganz anders um als wir, da hat es einige Gespräche gegeben.
Wenn man sich besser kennenlernt, lassen sich zwischenmenschliche
Konflikte lösen.“

Bei den jährlichen vierwöchigen Besuchen freiwilliger mongolischer
Austauschgäste war der völlig andere Umgang mit Zeit ein
Reibungspunkt. „Irgendwann haben wir verstanden, dass dieser Umgang
keine Interesselosigkeit ist, sondern aus den nomadischen Wurzeln
herrührt. Die Mongolen entscheiden spontan auf eine Gegenbenheit, wir
planen alles vor. Wenn man sich auf ihren Umgang einlässt, ist das
sehr wohltuend.“

Ziel des Austausches ist die Vertiefung der deutschen Sprachkenntnisse
und der kulturelle Austausch mit Völkerverständigung und
Friedenserziehung. Gegenbesuche aus Herchen finden alle zwei Jahre
statt. „Beeindruckend ist die Weite der Landschaft, dann merken wir,
wie eng wir leben“, so die Erfahrung der Schulleiterin. Bei jeden
Besuch steht ein Projektthema im Mittelpunkt, zum Beispiel die
Wahlgesetze in Deutschland. Positiv empfindet Dr. Judith Pschibille
den Effekt, sich gegenseitig durch die Andersartigkeit zu spiegeln.
„Die Schüler merken wie andere sind und wie sie selbst sind.“
Besonders sei auch, dass dem Gast Zeit geschenkt werde, „etwas, was
wir hier nicht mehr kennen.“ Das hat die Schulleiterin auch in
Berlin erlebt. Der Botschafter kam zwar verspätet, schenkte ihr aber
dann seine volle Aufmerksamkeit und ließ sich sehr viel Zeit, um sich
über den Austausch zu informieren.“

Zur Übergabe der „Freundschaftsmedaille“ war Vorgänger Jürgen
Deichmann mitgekommen. Die Schulleiterin der Goetheschule reiste aus
Ulan Bator an. Sie brachte das Präsent des Präsidenten mit.

- Sylvia Schmidt

Der ehemalige Botschafter Udval Luvsanjamts, Jürgen Deichmann, Dr. Judith Pschibille, Botschafter Ganbat Damba und Purevjav Khajidmaa (v.l.). | Foto: EKiR / Carmen Lenk
Bodelschwingh-Gymnasiasten beim diesjährigen Besuch der Partnerschule in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator. | Foto: BGH / Susanne Kriege
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