Fahrraddemo
Die Radfahrer haben es schwer

- Einmal im Jahr rufen die ADFC Ortsgruppe und die KlimaInitiative Windeck zur Fahrrad-Demo „Wo ist unser Radweg?“ auf.
- Foto: Dieter Vollmer/Schmidt
Windeck. Seit fünf Jahren setzt sich die Ortsgruppe vom ADFC Obere Sieg, Allgemeiner Deutscher Fahrradclub, in Windeck und Eitorf für eine bessere Fahrrad-Infrastruktur ein. Einmal im Jahr ruft die Windecker Gruppe, unterstützt von der KlimaInitiative Windeck, zur Fahrrad-Demo auf.
Rund 35 Radler starteten auf dem Parkplatz am Bürgerbüro in Rosbach. Von dort ging es entlang der L333 nach Altwindeck, durch den Ort nach Dattenfeld und zurück an den Startpunkt. Für die Sicherheit sorgten vier Polizeibeamtinnen und –beamte, die mit Auto und Fahrrad Begleitschutz gaben. „Die Zusammenarbeit mit der Polizei ist wunderbar“, lobt Dieter Zerbin, Leiter der Gruppe.
Die Straßenverhältnisse in Windeck sind für „normale“ Radfahrer wenig einladend, viele kurvige, enge Straßen, für eine Verbreiterung fehlt meist die Fläche. Seit Jahren ist der als „Sieg-Unterhaltungsweg“ beschriebene Weg zwischen Dattenfeld und Dreisel (offiziell) gesperrt. Auf der Siegtalstraße (L333) inner- und außerorts, ebenso wie auf den Wegen nach Waldbröl, Ruppichteroth, Hamm/Sieg, Leuscheid/Weyerbusch gibt es keine Radwege. Für ein Teilstück, die Gansau, zwischen Rosbach und Au entlang der B256 gelegen, gebe es zwar eine konkrete Planung für einen Rad-/Fußweg, die Umsetzung sei eher ein frommer Wunsch, zäh und träge. Es werde wohl Jahre dauern, bis die notwenigen Privatgrundstücke für einen Radweg gekauft wären, mutmaßt Zerbin. „Bürgermeisterin Alexandra Gauß und der Beigeordnete Thomas Becher verstehen das Problem, aber ich würde mir wünschen, dass sie den zuständigen Stellen mehr Druck machen würden. Man muss nerven. Ich befürchte, wir müssen noch sehr viele Demos machen.“
Wir sind in guten Gesprächen sei die meist gehörte Antwort auf Anfragen. „Das ist schon frustrierend, man braucht sehr viel Geduld, um kleinste Schritte zu erreichen“, findet Zerbin.
Ein Kampf sei es gewesen, mit Straßen NRW eine vorgesehene sieben Zentimeter hohe Kante am sogenannten Schwarzen Weg - die Abkürzung entlang der Bahnlinie zwischen Altwindeck und Schladern – zu verhindern, damit Radfahrer sicher vom Bürgersteig barrierefrei abfahren können. Der Engpass von Dattenfeld kommend vor dem Schwarzen Weg sei zudem eine Stelle, wo man mit Fahrradschutzstreifen zufrieden wäre. Erreicht ist mittlerweile, dass Radfahrer die Einbahnstraße am Krankenhausweg in Dattenfeld von beiden Seiten befahren dürfen. In der Gansau ist erreicht, dass dort durch die enge Bahnunterführung in keine Autos mehr fahren dürfen. Auch mit Kindergärten und Schulen arbeitet die ADFC-Gruppe zusammen, führt etwa Fahrrad-Parcours durch oder veranstaltet im Herbst wieder die Kinder-Raddemo „Critical Mass“
„Seit vielen Jahren soll ein Arbeitskreis Mobilität eingerichtet werden. Nach Auskunft des Windecker Beigeordneten soll er vor den Sommerferien eingerichtet werden“, so Zerbin. „Es ist Zeit für gute Ergebnisse, die die Menschen mobilisieren, für alltägliche Wege das Fahrrad zu nutzen.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Sylvia Schmidt aus Windeck |
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