Stadtlabor
Die Silver Ager stehen im Fokus
Windeck. Wie können ältere Menschen ehrenamtlich eingebunden werden? Drei Tage lang waren 17 Demografieverantwortliche aus Kommunen aus ganz Deutschland und aus allen Hierarchiestufen zu Gast in Windeck. Bürgermeisterin Alexandra Gauß selbst war nämlich Teilnehmerin für die Gemeinde Windeck an dem dreimoduligen Workshop „Stadtlabor demografische Zukunftschancen“ der Hamburger Körber-Stiftung. Erarbeitet wurden Ideen und Konzepte am Beispiel der Gemeinde Windeck, wie ältere Ehrenamtliche gewonnen und langfristig für die ehrenamtliche Arbeit gewonnen werden können.
Warum Windeck nach Heidelberg als letzter Austragungsort von den Teilnehmern ausgewählt worden war erklärte David Menn, Programmmanager der Körber-Stiftung:
„In einer dreiminütigen Vorstellungsrunde haben alle Teilnehmer ihre Kommunen vorgestellt. Mit ihrer tiefen Begeisterung für die Themen, die Menschen und das Leben auf dem Land hat Alexandra Gauß die Teilnehmer beeindruckt, die daraufhin Windeck als Veranstaltungsort ausgewählten.“
Wie ehrenamtliches Engagement in Windeck bereits gelebt wird, stellte der Vorstand der Genossenschaft der Gaststätte Siegtaler Hof in Herchen zum Auftakt vor. Mit der Vorstellung weiterer aktueller Projekte begann der nächste Arbeitstag in der Quartierbegegnungsstätte in Dattenfeld. In Gruppen wurden Themen wie Bedarfsermittlung, Bestandsaufnahme, Aufgaben und Funktion in der Ehrenamtskoordination erarbeitetet. Fachlich begleitet wurden sie von Susanne Saliger, Leitung Organisationsentwicklung & Digitalisierung der Berliner Akademie für Ehrenamtlichkeit. Im nächsten Schritt entwarf die Gruppe um Alexandra Gauß einen fiktiven Charakter. Gesucht war eine Social-Media Redakteurin für einen Verein, die möglichst idealtypisch und konkret zu beschrieben war, um für sie ein attraktives Engagement-Angebot zu formulieren. Es galt Faktoren zu finden, die ein solches Engagement attraktiv machen.
Ein Anliegen der Körber-Stiftung ist es positive Altersbilder in der Gesellschaft stark zu machen. Dazu hat sie den in Windeck ansässigen Fotografen René Schwerdtel als Referenten zum Thema „Welche Altersbilder brauchen wir?“ eingeladen. Schwerdtel bereiste 15 Jahre die Welt und fotografierte und interviewte 100-jährige Menschen. Im Rahmen des Stadtlabors zeigt er eine Ausstellung mit emotionalen Bildern aus der Pflege sowie eine Diashow mit Hundertjährigen aus den Blue Zones.
Am Abschlusstag wurde im Bürger- und Kulturzentrum in Schladern getagt zur Frage, wie gute Rahmenbedingungen für das Engagement, für Vernetzung und Koordinierung von lokalen Akteuren geschaffen werden kann.
„Es sind die Kommunen, in der Herzkammer der Demokratie, in denen der demografische Wandel gestaltet wird und die in einer alternden und diverser werdenden Gesellschaft für ein gutes Leben aller Generationen sorgen“, ist David Menn überzeugt.„Die Gemeinde Windeck packt aktuelle und zukünftige Herausforderungen konkret an und begeistert durch ihre Haltung und Hands-on Mentalität. Wenn man die politische Spitze hat, dann funktioniert auch die Umsetzung.“
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Sylvia Schmidt aus Windeck |
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