Strom aus Wasserkraft
Energie Kompetenz Kreis besichtigt alte Anlagen
Windeck/Ruppichteroth - Durch den Bau der Eisenbahn entstand Ende des 19. Jahrhunderts der
größte Wasserfall im heutigen Nordrhein-Westfalen, der 85 Meter
breite Wasserfall in Schladern, der das Siegwasser 4,50 Meter in die
Tiefe befördert.
Durch den Stau oberhalb des Kataraktes konnte die englische Firma
Elmores die Wasserkraft zur Energiegewinnung für ihr Werk nutzen.
Jetzt wurde die Anlage, die auch heute noch existiert, vom Energie
KompetenzKreis (EKK) Bonn Rhein-Sieg bei einer Exkursion besichtigt.
Dabei wurde von den Mitgliedern des Kreies betont:
Der Trend geht wieder zu einer dezentralen Energieversorgung
Diplom-Ingenieur Horst Behr, Vorsitzender des KompetenzKreises aus
Hennef, betonte dabei, dass der Verein bei der Energiewende im
Rhein-Sieg-Kreis mithelfen will. Der EKK will - auch angesichts der
beiden Kraftwerke an Sieg und Bröl - noch einmal Überlegungen
anstoßen, ob die Wasserkraft in der Region nicht häufiger genutzt
werden könnte.
Ruppichteroths Altbürgermeister Ludwig Neuber erinnerte an frühere
Zeiten, als es im Bröltal noch alle paar hundert Meter eine Mühle
gegeben habe.
Die Anlage in Schladern wird heute mit zwei Turbinen benutzt. Die 200-
und 400-KW-Maschinen erzeugen rund drei Millionen Kilowatt Strom im
Jahr, der dann über ein Umspannwerk auf der anderen Siegseite ins
RWE-Netz eingespeist wird.
Die Generatoren wurden erst vor wenigen Jahren erneuert.
Bei der Fallhöhe von 6,20 Meter können elf bzw. 4,5 Kubikmeter
Wasser pro Sekunde das Kraftwerk passieren.
Turbinenchef Paul Kolb stellte das Wasserkraftwerk den Teilnehmern
vor, die anschließend ins Bröltal zur Besichtigung der
Wasserkraftanlage an der Burg Herrenstein fuhren.
Dort betreibt Max Graf Nesselrode eine Anlage, die vor einem Jahr
überholt wurde und jetzt dem neusten Standard entspricht. Die Turbine
dieses Kraftwerks produziert 35 Kilowatt Strom in der Stunde, der für
den Bedarf der Burg Herrnstein genutzt wird.
Der Überschuss wird dann ins RWE-Netz eingespeist. 80 Haushalte
könnten damit versorgt werden.
Allein auf der 1,2 Kilometer langen Brölstrecke im Nesselrodschen
Familienbesitz wurden früher fünf Mühlen betrieben. Besichtigt
wurden vom EKK auch die Staustufe der Bröl oberhalb des
Mühlengrabens sowie Einlaufrechen und Fischtreppe.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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