Bienenzuchtverein Windeck
Fest für emsige Brummer
Windeck. Das Bienenfest vom Windecker Bienenzuchtverein im Museumsdorf in Altwindeck öffnete ein Tor ins reichhaltige, komplexe Leben der Bestäubungshelfer. Großvater und Vater waren es, die Alfred Schlösser aus Rosbach als Kind schon ins Hobbyimkern eingeführt haben. Heute, mit 83 Jahren sagt er noch: „Das Schöne ist, man lernt nie aus, auch nicht nach mehr als 65 Jahren mit meinen eigenen Bienenvölkern.“
Wie sein zwei Jahre älterer Vereinskollege Alfred Deckert aus Gerressen, war auch Schlösser Anfang der 1950er Jahre als Jungimker im Imkerverein Waldbröl Mitglied, um mehr über Theorie und Praxis zu erfahren. Doch erst Jahrzehnte später entdeckten beide auf einem Foto einer Jubiläumsausgabe, dass sie im gleichen Verein als Jungimker begonnen hatten. Sie wechselten später in einen der damals noch nicht zusammengelegten Bienenzuchtvereine Rosbach-Leuscheid und Herchen. Diese Zusammenlegung zum Bienenzuchtverein Windeck kam 2003.
An verschiedenen Informationsständen versorgen Windecker Imkerinnen und Imker die sehr interessierten Besucher mit allerlei Wissenswertem über das Zusammenleben der Bienen, was sie brauchen, um ihren Dienst tun zu können, über ihre Produkte und gezeigt wird auch die Verarbeitung. Kostproben gibt es natürlich auch. Der köstlich erfrischende Honigtrunk und die fluffigen Honigwaffeln finden Abnehmer im großen Stil. An Kinderaktionen und Schminken erfreut sich der Nachwuchs.
Beinahe die Nasen drücken sich die Kinder am Schaukasten bei Stefan Henrichs platt. Durch die Glasscheibe beobachten sie, wie es in einem Bienenstock zugeht. Auch die Königin ist leicht am gelben Punkt auf dem Rücken erkennbar. Groß ist das Interesse der Besucher, wie sie im eigenen Garten etwas für die Bedürfnisse von Bienen, Wildbienen und andere Insekten tun können. Verschiedene Stände geben darüber Auskunft und die Lokale Agenda Naturnaher Garten zeigt am Beispiel des Museumsgartens, was die Schleckermäulchen gerne mögen und wie ein solcher Garten auch auf kargem Boden ohne ständige Gartenarbeit und Gießen funktionieren kann.
Über mangelnde Mitgliedschaft kann Vorsitzender Markus Grab nicht klagen. „Wir haben aktuell 80 Mitglieder und 450 gemeldete Bienenvölker. Jährlich kommen drei bis vier neue Mitglieder dazu.“ Etliche dieser Völker stehen an der Belegstelle, die der Verein am Hohen Wäldchen auf dem Bergkamm an der Grenze von Windeck nach Ruppichteroth betreut. Die hat bis vor kurzem Erhard Bernhard aus Wilberhofen betreut. Mit 72 Jahren gehört er zu den wichtigen erfahrenen Imkern, er ist Ehrenmitglied, die den Neuimkern bei allen Fragen zur Seite stehen. „Das ist ganz wichtig“, erzählt Ruth Bönisch aus eigener Erfahrung. „Die Praxis wird hier ganz toll beigebracht, zum Beispiel wie man richtig mit den Händen ins Bienenvolk geht. Erhard war mein Pate. Wenn ich anfangs ein Problem hatte, ist er sofort gekommen.“ www.bienenzuchtverin-windeck.de
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Sylvia Schmidt aus Windeck |
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