Fliegende Kuchen in Windeck
„Flying Cakes“ spielten im Kulturzentrum Jazz vom Feinsten

In Windeck spielten sich die Berliner „Flying Cakes“ für ihre Studioaufnahmen der neuen EP warm. | Foto: Schmidt
  • In Windeck spielten sich die Berliner „Flying Cakes“ für ihre Studioaufnahmen der neuen EP warm.
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Schladern - Auf einer Mini-Tour spielten sich die Berliner „Flying Cakes“ im
Kulturzentrum „kabelmetal“ warm.

Nach den Stationen Berlin-Duisburg-Windeck nehmen sie in diesen Tagen
fünf neue Stücke als EP (Extended Play: Tonträger zwischen Single
und Album) im Studio auf.

Dass die vierköpfige Band nicht zum ersten Mal in Windeck aufspielte,
liegt am 25-jährigen Saxophonisten Nils Wrasse. Er hat seine Wurzeln
in Rosbach und bringt die Band beim Familienbesuch schon einmal mit.
Neben bekannten Stücken stellten sie die fünf neuen Sounds vor.

Alle gespielten Kompositionen stammten aus der Feder von Bandgründer
Benjamin Geyer, der am Flügel mit langgezogenen Partien wunderbar die
Spannung aufbaute und experimentierfreudig auch ins Innenleben des
Instruments griff.

Es sind Geschichten aus dem Alltag, die Geyer facettenreich zu Musik
werden lässt und dabei dem individuellen Spiel jedes Musikers Raum
verschafft.

Da ist etwa Thomas Kolaczyk am Bass zu „Lunaticon“ ins Gespräch
mit dem Saxophon von Nils Wrasse vertieft.

Zwei ganz unterschiedliche Welten treten dabei in Kontakt miteinander.

Explosiv entwickelt Schlagzeuger Philip Dornbusch die Begegnung
weiter. Bei „Novemberkind“ nimmt Wrasse das Sopran-Saxophon und
lässt es rau erklingen. Zum schrägen Bass-Strich mit seinen tiefen
Tönen weht ein kalter Wind und wirbelt die Blätter in die Luft. Das
Klavier bringt ihren ungebärdigen Tanz in Harmonie.

Zum neuen Repertoire der Flying Cakes gehört unter anderen
„Birds“.

Die Idee dazu kam Geyer beim Beobachten der Vögel vor seinem Balkon.
In den neuen Stücken macht sich bemerkbar, dass der Komponist sich
mit für elektronische Musik interessiert und bestimmte Motive sich
immer wiederholen. Es war ein Konzert vom Allerfeinsten.

Nils Wrasse auf Tour mit Mark Forster

Extra-Blatt: Herr Wrasse, im Oktober 2015 haben Sie Ihr erstes Konzert
mit den Flying Cakes“ bei „kabelmetal“ in Schladern gespielt.
Sie hatten gerade Ihr Studium am Jazz Institut Berlin beendet und
erzählten dem Extra-Blatt von der Sorge, es könne schwierig bis
unmöglich sein, als Musiker von der Musik zu leben. Wie hat sich Ihr
Musikerleben tatsächlich entwickelt?

Nils Wrasse: Seit einem Jahr bin ich mit Mark Forster unterwegs, wir
haben 70 Konzerte im deutschsprachigen Raum gegeben. Im Juni sind wir
wieder zusammen unterwegs, darauf freue ich mich schon.

Extra-Blatt: Mark Forster ist eine „Hausnummer“ und äußerst
erfolgreich in den deutschen Charts unterwegs, wie kam denn dieser
Kontakt zustande?

Nils Wrasse: Ein Kommilitone brachte mich ins Gespräch. Mark Forster
rief mich an, und wir haben uns zusammen mit seinem Produzenten zum
Essen getroffen. Mein Mitbewohner war auch dabei. Zuhause haben wir
später etwas vorgespielt. Ich habe schnell gemerkt, dass es passt.
Das war nach dem Studium, und ich wusste nicht, worauf ich mit
einlasse. Es ist eine tolle Crew und die Konzerte sind toll.

Extra-Blatt: Sie sind eigentlich im Jazz zuhause, kommt der jetzt zu
kurz?

Nils Wrasse: Nein. Den Winter habe ich für meine eigene Musik
genutzt, im Sommer bin ich viel mit den Flying Cakes unterwegs.
Momentan komponiere ich Orchester- und Filmmusik. Das ist mein
privates Projekt. Ich möchte mich für Filmmusik-Studiengänge
bewerben, aber das ist noch Zukunftsmusik.

- Sylvia Schmidt

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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