Theatergruppe Windeck
Freundschaft und Zusammenhalt gefragt
Schladern - Der vermögende Elwood P. Dowd hätte kaum besser besetzt werden
können als mit Julian Sommer. Arglos und menschenfreundlich tut er
keiner Seele etwas zuleide. Wenn da nur nicht sein bester Freund
Harvey wäre, ein unsichtbarer weißer Hase, von Statur gut zwei Meter
groß. Er ist Elwoods ständiger und treuer Begleiter.
Zum 25-jährigen Jubiläum führte die Theatergruppe Windeck das
Erfolgsstück „Mein Freud Harvey“ nach der Vorlage von Mary Chase
an zwei Wochenenden sechsmal auf. Zweimal wird das Stück im neuen
Jahr am 25. und 26. Januar in Eitorf aufgeführt.
Mehr als 30 Stücke hat die Gruppe in den Jahren auf die Bühne
gebracht. Zu den Highlights gehören die Aufführungen von „Der Graf
von Windeck“ auf Burg Windeck im Jahr 2000 und 2005.
Die erste Riege überlässt in diesem Jahr deutlich der jüngeren
Generation die Bühne und die Verantwortung, unterstützt aber dort,
wo ihre Erfahrung gebraucht wird.
Im vorigen Jahr fungierte Jens Ossendorf noch als Co-Regisseur, in
diesem Jahr übernahm er die Nachfolge von Reinhard Wagner.
Der brillierte derweil als Psychiater Dr. Chumley auf der Bühne, in
dessen Sanatorium es zu einigen Turbulenzen kommt, als sich
herausstellt, dass aufgrund der Fehldiagnose seines jungen Kollege Dr.
Sanderson (Marc Phillip Sommer) die falsche Person eingewiesen worden
war. Elwoods Schwester Veta (Manuela Maschmeyer) wächst im Laufe des
Stückes immer mehr in ihre Rolle hinein.
Die Liebe zum Bruder stößt an ihre Grenzen, als der den unsichtbaren
Hasen auf einer Party der feinen Gesellschaft vorstellt. Zur Hochform
läuft Veta als hysterische Schwester auf, die irrtümlich anstelle
ihres Bruders im Sanatorium aus dem Verkehr gezogen wird. Weitere
Rollen besetzen Rachel Kunze, Gianina Philipsohn, Stefanie Becker,
Gisela Bernhardt, Johannes Zimmermann und Ossendorf selbst. Jüngster
Darsteller war der 17 Jahre alte Finn Sengelhoff. Mit seinen 1,95
Metern Größe, einer beeindruckend tiefen Stimme, war er
prädestiniert, als Angestellter des Sanatoriums in der ein oder
anderen brenzligen Situation lautstark für Ordnung zu sorgen.
Was ursprünglich als Elternaufführung für ihre Kindergartenkinder
begonnen hatte, ist heute ein Verein mit 55 Mitgliedern, von denen
rund 30 aktiv mitarbeiten. Die junge Generation ist zwischen zwanzig
und vierzig Jahre alt und hat sich in ihrer ersten Spielzeit in
Eigenverantwortung als würdig erwiesen.
- Sylvia Schmidt
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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