Vergrößerung des Besucherbergwerks
Grube Silberhardt soll eine Schmiede erhalten
Windeck - In Öttershagen schmiedet man wieder neue Pläne für die Grube
Silberhardt. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn das Besucherbergwerk
soll vergrößert werden, und zwar durch eine Schmiede. Diese soll
zusammen mit einer umfangreichen Mineralienausstellung die Grube noch
attraktiver machen.
Wie der zweite Vorsitzende des Fördervereins, Stephan Döring,
berichtet, erhält das Besucherbergwerk die komplette Ausstattung
einer Schmiede der Grube Alexandria bei Bad Marienberg geschenkt.
Dafür wollen die Mitglieder des Fördervereins ein neues Häuschen
neben dem Besucherzentrum der alten Silbergrube bauen, ungefähr an
der Stelle, an der früher auch ein Schmiedehäuschen der Grube
Silberhardt stand. Dabei hoffen die Bergbaufans auf die Unterstützung
durch die Nordrhein-Westfalen-Stiftung und haben auch bereits den
notwendigen Antrag gestellt.
Der älteste Teil der Schmiede aus der Grube Alexandria stammt sogar
aus dem 19. Jahrhundert. Gegen 1900 kamen dann weitere Bohr-, Schleif-
und Drehmaschinen hinzu, die alle mit Transmissionsantrieb laufen,
also mit Achsen und großen Riemen. Als das Braunkohlebergwerk
Alexandria Mitte der 1950er Jahre stillgelegt wurde, erwarb eine
Familie die Schmiedeausstattung, um selbst eine Werkstatt
einzurichten. Dazu kam es aber nicht mehr, und die Maschinen wurden
vor zirka 70 Jahren eingelagert. Jetzt stellte die Familie sie der
Windecker Grube zur Verfügung.
Die Silbergrube besitzt schon heute eine Reihe anderer
Schmiedewerkzeuge, die jetzt auch im geplanten neuen Haus ausgestellt
werden sollen. Sie wurden vom Hurster Wolfgang Leibschwager gestiftet,
unter ihnen auch eine Ständerbohrmaschine von 1900. Darüber hinaus
hofft man, dass der Grube noch weitere Schmiedewerkzeuge aus der
Umgebung zur Verfügung gestellt werden. Eine eigene Schmiede war
damals bei den Bergwerken unabdingbar, erläutert Döring. Die Kumpel
fuhren nämlich täglich mit vielen Eisenmeißeln und anderen
Werkzeugen ein, und es gab noch keinen gehärteten Stahl. Deshalb
mussten die stumpfen Werkzeuge fast täglich geschliffen werden,
außerdem standen auch noch viele Reparaturarbeiten an.
In dem früheren Vereinsraum planen die Öttershagener
Bergbau-Förderer außerdem eine große Mineralienausstellung mit
Vitrinen, die noch um einen historischen Bergwerksstollen ergänzt
werden soll. Dort könnte ein großer Teil der Mineralien ausgestellt
werden, die dem Verein von Dr. Hans-Ulrich Eckert aus Pracht geschenkt
wurden. Die Sammlung Eckerts umfasst über 1.000 Mineralien. Für
dieses Vorhaben hoffen die Verantwortlichen des Besucherbergwerks auf
Unterstützung durch den Landschafts-Verband Rheinland.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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