Bodendenkmäler
Harte Kritik an den zuständigen Behörden

Kaum im Geländer zu erkennen sind die Überreste von Mauern und Kasematten an der sogenannten Schwedenschanze, die Döring (l.) den Wanderern zeigte. | Foto: Röhrig
  • Kaum im Geländer zu erkennen sind die Überreste von Mauern und Kasematten an der sogenannten Schwedenschanze, die Döring (l.) den Wanderern zeigte.
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Schladern/Altwindeck - Auf dem Rücken von Eseln wurden früher Lebensmittel und Wasser auf
einem schmalen Pfad vom Siegtal den steilen Berg hinauf zur Burg
Windeck transportiert. Deshalb ist dieser historische Wanderweg,
inzwischen ein Bodendenkmal, noch heute unter dem Namen Eselsweg
bekannt.

Im Rahmen einer literarisch-historischen Wanderung der
Kulturinitiative Windeck zur Burg übte jetzt Dr. Frieder Döring
harte Kritik an den für Bodendenkmäler zuständigen Behörden und
Kommunen. Der ehemalige Arzt, der auch durch historische Krimis aus
dem Windecker Ländchen bekannt wurde, wies bei der Wanderung auf den
mangelhaften Zustand von historischen Wegen zur Burg hin, die in
Vergessenheit gerieten und Jahrzehnte nicht mehr gepflegt wurden.

Der sogenannte Eselsweg vom alten Siegbett den steilen Burgberg hinauf
bis zur Burg war zu Beginn der 1970er Jahre aus Sicherheitsgründen
geschlossen worden, nachdem es bei Felssicherungsarbeiten einen Unfall
mit Todesopfern gegeben hatte. Über den 1.000 Jahre alten Weg, so
berichtete Döring den gut zwei Dutzend Teilnehmern der von ihm
geführten Wanderung, entsorgte man auf dem Rückweg ins Tal mit Hilfe
der Vierbeiner Abfälle und sogar Fäkalien.

Der Eselsweg wuchs aber nach seiner Sperrung fast völlig zu. Für
seine Wanderung schnitt der Windecker jetzt das Bodendenkmal selbst
frei, so dass der Pfad wieder passiert werden konnte. Döring will den
Weg auch künftig freihalten und noch einige Stufen anlegen, damit er
wieder bessere zu begehen ist.

Spontan meldeten sich bei der Wanderung jetzt Personen und sagten
dafür ihre Hilfe zu. Kaum noch zu erkennen sind Reste von Mauern und
Kasematten der alten Verteidigungsanlagen an der sogenannten
Schwedenscharte an der Ostgrenze des Felsabschnittes, auf dem die Burg
erbaut wurde. Auf die wies Döring ebenfalls hin.

Danach besichtigte die Gruppe auch die Überreste der alten Burg
Windeck. Auf dem Rückweg ging es dann über einen weiteren
historischen Weg hinunter nach Altwindeck. Der Weg ist noch älter als
der 1.000-jährige Eselsweg, aber ebenfalls nicht mehr begehbar.
Döring deutete auf die Zäune und privaten Absperrungen hin, die ein
Passieren des alten Weges unmöglich machen. Ein Umweg an den Zäunen
vorbei ist aber mühevoll und nicht ungefährlich. Der Windecker will
jetzt mit dem Eigentümer des Geländes sprechen, um vielleicht eine
Lösung über eine andere Route zu finden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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