Grafenschatzweg
Im Schweinsgalopp auf Raubritters Spuren

Startpunkt ist an der Ritterskulptur hinter dem Schladerner Friedhof.
                                                                                          | Foto: Sylvia Schmidt
  • Startpunkt ist an der Ritterskulptur hinter dem Schladerner Friedhof.
  • Foto: Sylvia Schmidt

Schladern. Schöner als jeder Spielplatz ist der neu angelegte Naturerlebnisweg „Grafenschatzweg“, den der Bürgerverein Schladern (BV) auf dem Waldweg hinter dem Friedhof zur Burgruine in Altwindeck angelegt hat. Angeblich für Kinder, es kann sich nur um einen Irrtum handeln, weil jeder „normale“ Erwachsene von der Lust auf einen wilden Ritt auf dem Wildschwein oder auf dem Gaul hinterrücks überrumpelt wird. Auf Schritt und Tritt begegnen einem nun auf zwei Kilometern Länge die Spuren der Raubritter, die auf Burg Windeck gewütet haben, denn es ist das Jahr 1230.

Bernd Hundenborn, der „Chefritter“ vom BV war glücklich über die rege Teilnahme kleiner und großer Ortsbewohner. Die duckten sich vorsichtshalber brav unter dem schwer beeindruckenden 2,5 Meter hohen Holzritter, der ein Schwert von imponierendem Ausmaß mit sich führt und am Startpunkt des Weges die Besucher empfängt. Als der Tourismusverein Windecker Ländchen vor zwei Jahren nach einem neuen Konzept für einen Naturerlebnisweg suchte, nahm er Kontakt zum BV Schladern auf, denn der hatte bereits vor etwa zwanzig Jahren einen Erlebnisweg errichtet, der aber in die Jahre gekommen war. „Wir haben offene Türen eingerannt“, erzählt Martina Schneider vom Tourismusbüro, „Bernd Hundenborn war sogar bereit, das gesamte Projekt in BV-Hand zu nehmen. Das ist äußerst selten.“

Mit einem fünfköpfigen Projektteam machte sich Hundenborn an die langwierigen Vorarbeiten.

„Das war eine ganz harmonische und verlässliche Zusammenarbeit, bei der jeder seinen Part erfüllt hat. Fürs Grobkonzept wurde ein Planer beauftragt, Förderanträge gestellt, langfristige Verträge mit Waldbesitzern erarbeitet, Aufträge für den Bau der Holzskulpturen und für die Beschilderung vergeben und vieles mehr. Fördergelder wurden von der Naturregion Sieg für die Vorplanung bewilligt und für die Umsetzung gab eine Förderung von Vital NRW, aus einem Topf für Kleinprojekte zur Dorferneuerung. Die Gesamtkosten beziffert Hundenborn mit 13.000 Euro, dank hoher Eigenleistung. Sieben wunderbar beschilderte Stationen laden nun zum Spielen, Erleben und zum Rätsel raten ein. Der Bürgerverein übernimmt die Unterhaltung des Weges.

Mit Kind und Kegel ziehen die Eröffnungsbesucher zur zweiten Station, wo mitten im Wald Kaffee und Kuchen locken. Unterwegs baumelt allerdings erst einmal ein Ritterhelm (ohne Kopf) von einer Eiche herunter, im Schweinsgalopp taucht eine Wildschweinrotte aus Holz aus dem Gebüsch hervor, der Fuchs sitzt listig auf der Lauer, die Eule hängt im Geäst ab, alle zweihundert Meter haben die Raubritter Spuren hinterlassen. Unter fröhlichem Gejohle wurde Station zwei erobert und das Beisammensein bis zum Einbruch der Dunkelheit genossen. Was die anderen Stationen zu bieten haben, lässt sich nur bei einem Besuch selbst herausfinden.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Sylvia Schmidt aus Windeck

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