MiL-Team bittet zu Tisch in Merten
In Gesellschaft schmeckt es einfach besser

Erster Mittagstisch im Dorfgemeinschaftshaus. | Foto: Deitenbach
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Merten - Die Initiative „Mitten im Leben“, getragen vom Rhein-Sieg-Kreis
und dem Verein „kivi“, bemüht sich seit drei Jahren um
Verbesserung der Strukturen im ländlichen Raum, dies nicht zuletzt
mit dem Ziel, dass alte Menschen möglichst lange in ihrem gewohnten
sozialen Umfeld bleiben können.

Fachleute und ehrenamtliche MiL-Teams vor Ort analysieren vorhandene
Strukturen, fördern und begleiten Maßnahmen zur Verbesserung der
Mobilität, der Grundversorgung oder der Freizeitgestaltung.
Fachvorträge informieren über Belange des täglichen Lebens, die
Themen reichen von gesunder Ernährung über Selbstverteidigung bis
zum Einbruchschutz. Regelmäßige Treffs sollen das nachbarschaftliche
Miteinander fördern und das Dorfleben bereichern, bestehende Angebote
sollen verknüpft und ergänzt und lokale Akteure besser vernetzt
werden.

Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die Verbesserung der medizinischen
Versorgung im ländlichen Raum gelegt, junge Ärzte sollen gewonnen
und die Notfallversorgung verbessert werden. Galten zunächst die
Senioren als wichtigste Zielgruppe, hat sich schnell gezeigt, dass
eine nachhaltige Strukturverbesserung alle Einwohner einbeziehen und
generationsübergreifende Angebote schaffen muss. Ein
Erfahrungsaustausch zwischen den Pilotgemeinden sorgt für
interkommunale Anregungen, viele Projekte, wie die
„Mitfahrerbank“, die zuerst in Merten installiert wurde, halten
auch Einzug in Nachbarkommunen.

Jüngstes Beispiel einer andernorts bereits bewährten Aktion ist der
gemeinsame Mittagstisch. Niemand isst gerne alleine zu Hause, in
Gesellschaft schmeckt es besser und es gibt auch Gerichte, die man
für sich allein nicht kochen würde - dies ist die Idee hinter dem
Projekt. Nach wochenlanger Planung, unterstützt von kivi und
umgesetzt durch das lokale MiL-Team, fand jüngst der erste gemeinsame
Mittagstisch in Merten statt.

Schon bei der Planung zeigte sich, wie wichtig die Vernetzung und
Zusammenarbeit lokaler Akteure und Einrichtungen ist. Die Tafelrunden,
die künftig einmal monatlich angeboten werden sollen, speisen im
Dorfgemeinschaftshaus des Männergesangsvereins. Die Raummiete
übernimmt die Hermann-Weber-Stiftung, die Mahlzeiten liefert das
Alten- und Pflegeheim Schloss Merten. Für die Organisation sind Dr.
Brigitte Schmälter und Jürgen Schmitter aus dem örtlichen MiL-Team
im Einsatz.

Das Angebot richtet sich an Einwohner jeden Alters aus Bach und
Merten, die Termine werden über Aushänge in den vorhandenen
Infokästen bekannt gemacht. Den Ankündigungen kann auch das
Tagesmenü sowie die Höhe des geringen Kostenbeitrags entnommen
werden. Anmeldungen nimmt Dr. Brigitte Schmälter unter 02243-80396
entgegen, sie steht auch für weitere Informationen zur
Verfügung.Schon beim ersten Mittagessen gab es krankheitsbedingte
Ausfälle, darunter auch Mitinitiatorin Schmälter, aber dennoch
fanden sich fünf „Mitesser“ zusammen. Zum Einstieg wurde eine
kräftige Käse-Lauch-Suppe mit Beilage gereicht, abgerundet von einem
cremigen Pudding zum Dessert. Die Teilnehmer genossen die leckere
Mahlzeit in geselliger Atmosphäre und freuen sich für die Zukunft
auf weitere Tischgenossen.

- Renate Deitenbach

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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