Junior-Ingenieur-Akademie
Internationales Technik-Projekt ist ein Novum
Herchen - Noch ist das Robotik-Projekt am Bodelschwingh-Gymnasium Herchen ein
absolutes Novum. 15 Schüler der achten Klasse des Lyzeums „Mihail
Kogälniceanu“ aus der moldawischen Hauptstadt Chisinau sind eine
Woche zu Gast an der Herchener Schule, um gemeinsam mit 15
Bodelschwingh-Gymnasiasten der Mittelstufe die Lösung für eine
technische Problemstellung zu finden.
In acht binationalen Viererteams wird auf Deutsch und Englisch
gemeinsam geforscht, programmiert und sich ausgetauscht. Angelegt ist
dieser schulische Austausch mit Moldawien insgesamt auf zwei Jahre.
Im nächsten April folgt der Gegenbesuch der Herchener Schüler in
Moldawien, ansonsten arbeiten die Partner über Netzwerke zusammen.
Das Herchener Gymnasium ist Teilnehmer der Junior-Ingenieur-Akademie
(JIA), das von der Deutschen Telekom-Stiftung gefördert wird. Das
Haus „Fuchshollen“ ist das technische Zentrum der Schule, wo
derzeit mit den Gästen ein Segway mit Hilfe eines Lego-Roboters
modelliert wird. Ein Segway ist ein elektrisch angetriebenes
Einpersonen-Transportmittel. Jedem Schülerteam steht zu
Forschungszwecken ein solches als Legokasten zur Verfügung.
Gesteuert werden soll es von einem Roboter. Sensoren und Robotik
müssen nun so ausbalancieren, dass das Gefährt nicht nur aufrecht
steht, sondern auch vor- und zurück bewegt werden kann. „Dieses
Robotik-Projekt mit einem internationalen Partner ist noch
einzigartig“ berichtete Schulleiterin Dr. Judith Pschibille“, denn
die Deutsche Telekom sucht nach Schulen, die in diesem Hinblick
Kontakte knüpft mit einer Schule im Osten. Wir sind die erste Schule,
die dies geschafft hat. Im vergangenen Jahr hatten wir nämlich eine
moldawische Ortslehrkraft, die diese Verbindung hergestellt hat.“
„Die Programmierung für das Segway Modell auf einer Achse ist sehr
komplex“, berichtete Torsten Fritz, der Informatik unterrichtet und
beim Gastbesuch von seinen moldawische Kollegen Angelica Cecelnitchi
und Ruslan Costin unterstützt wird. „Das Segway ist sehr attraktiv,
deshalb ist das Kennenlernen wie die gestellte Aufgabe zu lösen ist,
für die Schüler sehr reizvoll. Kenntnisse aus der Physik und
Informatik sind notwendig.“ Als Novum bezeichnete Fritz diese
technische Kooperation. „Bisher gab es nur sprachlichen und
kulturellen Austausch von Schulen. Dass in Form von Technikprojekten
bilingual und binational gearbeitet wird, ist neu, und nur mit der
Finanzierung durch die Stiftung möglich.“
Zum Programm gehörte auch der Besuch des Deutschen Museums in Bonn
und eine Betriebsbesichtigung der Ford-Werke in Köln mit einem
Vortrag über Sicherheitssysteme in Autos. „Unsere Schüler haben
bei der Besichtigung zum ersten Mal gesehen, wie ein Roboter einen
Menschen ersetzt“, erzählte Lehrerin Cecelnitchi von deren
Begeisterung und Kollege Fritz ergänzte: „Das ermöglicht uns zu
zeigen, wie die zukünftige Arbeitswelt aussieht, denn es ist ganz
wichtig, dass die Schüler begreifen, dass sie für ihre Zukunft
lernen und verstehen welche Kompetenzen sie benötigen.“ Begeistert
waren die Gäste auch von der Gastfreundschaft in den Familien und den
Möglichkeiten, die den Herchener Gymnasiasten zur Verfügung
stehen.“
- Sylvia Schmidt
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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