Wenn die Jugend entscheidet
Jugendliche erhalten Zuschlag bei „Jugend entscheidet“

Windeck-Rosbach - Die Jugend für kommunale Themen begeistern und Erwachsene für
jugendliche Sicht zu sensibilisieren, wie geht das? Die Gemeinde
Windeck hatte sich bei der gemeinnützigen Hertie-Stiftung zur
Teilnahme am bundesweiten Programm „Jugend entscheidet“ beworben.
Von den einhundert Bewerbern wurden zehn Kommunen ausgewählt, mit
dabei die Gemeinde Windeck. „Was genau ausschlaggebend bei der
Auswahl war, wissen wir natürlich nicht“, berichtet der
Projektleiter der Verwaltung, Marco Holländer, „aber als riesige
Flächenkommune gibt es hier besonders viele benachteiligte
Jugendliche.“

Praxisnah erlebten zwanzig Windecker Schüler und Schülerinnen im
Alter von 12 bis 15 Jahre aus allen Schulformen bei einer
Themenwahlveranstaltung wie Demokratie in der Praxis funktioniert.
Einen Tag lang agierten sie in der Aula der Gesamtschule Windeck in
Rosbach wie die Lokalpolitiker. Als Schützenhilfe hatte jede
Ratsfraktion einen Vertreter oder eine Vertreterin geschickt. Die
berieten die in Kleingruppen arbeitenden Teilnehmer, deren Aufgabe es
war, ihre Wünsche und Ideen für die Tagesordnung zu formulieren. Am
frühen Nachmittag wurden diese dann in einer simulierten Ratssitzung
unter Leitung der echten Bürgermeisterin Alexandra Gauß diskutiert
und abgestimmt. Unterstützt wird die Kommune bei dem Programm von
Susanne Talmon von der Hertie-Stiftung und von Michael Domke vom
Verein Politik zum Anfassen.

Drei Punkte der Tagesordnung, die den Teilnehmern am wichtigsten sind,
werden noch in diesem Jahr dem Rat in einer richtigen Ratssitzung
vorgestellt. Die Jugendlichen wünschen sich einen Skaterpark, einen
Übungsplatz für die Feuerwehr und die Aufforstung des Waldes. Marco
Holländer äußerte sich nach einem für alle Teilnehmer langen
Arbeitstag sehr positiv. „Die Jugendlichen haben toll mitgearbeitet
,und die Ratsmitglieder haben wunderbar mit ihnen
zusammengearbeitet.“ Belohnt werden die Teilnehmer mit einem
Abschlussfest, doch das soll nicht das Ende sein. Die
Projekt-Verantwortlichen werden sich bei einem Netzwerktreffen in
Berlin austauschen, wie es weitergehen soll.

- Sylvia Schmidt

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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