Nichts hält sie am Boden

Junge Piloten heben beim Modellflugclub ab

Kuchhausen - Hochkonjunktur herrschte an den Trainingsmodellen für Anfänger, die
beim Modellflugclub Windeck, kurz MFC, im Rahmen der
Ferien(s)passaktion der Gemeinde Windeck zum Einsatz kamen. Sieben
Jungen und Mädchen hatten sich angemeldet, um selbst einmal ein
solches Flugzeug fernzusteuern. Die Bedingungen waren exklusiv, denn
jeder Jungpilot wurde von einem erfahrenen Fluglehrer an die Hand
genommen.

Ganz schön groß erschienen die Trainingsmodelle, die wenige
Kilogramm schwer sind. Verglichen mit den Modellen, die die erfahrenen
Flieger vom MFC normalerweise aufsteigen lassen, sind die
Trainingsmodelle allerdings Fliegengewichte. Die Lieblingsmaschine vom
Vorsitzenden des Vereins, Frank Römer, ist seine blau-weiße
„Piper“. Diese Kunstflugmaschine hat eine Spannbreite von 3,20
Meter und wiegt 23 Kilogramm.

Martin Schneider hatte den vierzehnjährigen Nico Giedeck unter seine
Fittiche genommen und führte ihn ein wie die Fernsteuerung gehalten
wird und wie sie funktioniert. Mit einem Sender sind Lehrer und
Schüler gekoppelt, damit der Profi jederzeit Kontrolle über das
Flugzeug hat. Auch Start und Landung werden ausschließlich von ihm
durchgeführt, denn dazu braucht es viel mehr Übung als am Aktionstag
möglich war. „Die Wetterverhältnisse sind heute nicht ideal, waren
sie die Flugexperten einig, es ist sehr windig.“ Perfekt lässt
Schneider die Maschine abheben und ein paar Runden fliegen. Auf
gerader Strecke übernimmt Nico und stellt sich geschickt an. Sein Opa
hat ihn auf den Geschmack gebracht, es auch mal zu probieren. Matias
Giedeck ist seit neun Jahren im Verein. Er und seine Frau Gisela
verfolgen entspannt die ersten Flugversuche ihres Enkels, der prima
mit der Steuerung zurechtkommt.

„Die Generation ist mit dem Joy-Stick groß geworden, das ist fürs
Fliegen eine gute Voraussetzung. Wichtig ist auch technisches
Verständnis“, erzählt Vereinskollege Josef Bangel, während er mit
der dreizehnjährigen Jana den Maschinen- Check durchführt. Sind alle
Funktionen einwandfrei? Sind die Akkus geladen? Dann wird ein
Methanol-Öl-Gemisch eingefüllt, damit das Ding auch fliegt. Jana hat
schon einen Versuch hinter sich. „Es macht Spaß und schön ist,
dass man sofort losfliegen kann, sobald die Maschine oben ist. Von
Minute zu Minute wird man sicherer beim Steuern.“ Sie hatte sich
dieses Ferienangebot ausgesucht, weil ihr Cousin eine Drohne hat.

„Du bist ein echtes Talent“, sagt Martin Schneider zu Carla, die
neun Jahre alt ist. Viele Anfänger machten große Knüppelbewegungen,
ist seine Erfahrung. „Carla macht kleine Bewegungen, die zu einem
ruhigen Flugbild führen.“

Kinder, Jugendliche oder Erwachsene, die sich für eine Mitgliedschaft
interessieren, sind im Verein willkommen. Unter 18 Jahre entfällt die
Aufnahmegebühr. Alle Informationen und Anträge zum Download im
Internet unter
www.mfc-windeck.de.

- Sylvia Schmidt