Neue Konzertreihe imposant eröffnet
„Klangwelten“ mit heimischen und Gastkünstlern

Überwältigend spielten das Siegtaler Bläsercorps und Kirchenmusiker Andrezej Mielewczyk im Siegtaldom in Dattenfeld auf. Foto: Schmidt
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  • hochgeladen von Angelika Koenig

Von Sylvia Schmidt
Windeck. „Es ist etwas Besonderes, in so einem Klangkörper spielen zu dürfen“, bedankte sich Moderator und Trompeter Hans-Peter Knoop vom Siegtaler Bläsercorps, SBC, beim Windecker Seelsorgebereichsmusiker Andrezej Mielewczyk. Mit 30-köpfigem Ensemble machte das SBC im Dattenfelder Siegtaldom den Auftakt zu Mielewczyks neuer Konzertreihe „Klangwelten“, die zukünftig alle zwei bis drei Monate mit heimischen und Gastkünstlern stattfinden wird. Mit einem gewaltigen Paukenschlag zum „Alleluia! Laudanum Te“ eröffnete das SBC mit machtvollen Klängen, die selbst die kleinste Ritze in den folgenden eineinhalb Stunden mit wundervoller Musik flutete.
Die Akustik im imposanten Gotteshaus ist bekanntermaßen herausragend. Das SBC bringt die Voraussetzungen mit, um die volle Wirkung des Raumes in allen Nuancen so auszuspielen, dass es die Zuhörer tief ergreift. Einen nicht unwesentlichen Anteil an der Klasse des Konzertes hatte Dirigent Marco Lichtenthäler. Der Landesmusikdirektor des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz hatte ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt. Flöten und Schlagwerk führten feierlich hinein ins verspielte Feenland: „A Fairy Tale“, komponiert von Ferrer Ferran für sinfonische Blasorchester. Treffend beschrieb Knoop die Wirkung des Stückes, das eine bezaubernde Welt sichtbar mache, die in jedem Menschen lebe. Lichtenthäler verbeugte sich nach diesem Auftritt nicht nur tief vor dem Publikum, sondern richtete den Blick auch nach oben, selbst ergriffen von der unglaublichen Akustik.
„Kann das gutgehen, ein Blasorchester spielt Oper?“, hatte sich das Corps gefragt, als Lichtenthäler ihm mit dem Einzug Elsas zur Hochzeit mit Lohengrin aus Richard Wagners gleichnamiger Oper etwas völlig Neues abverlangte. Nun ließen die Musiker z.B. die Szene lebendig werden, wie der Zug mit der Braut sich leise aus der Entfernung nähert und immer lauter wird, je näher er an den Altar herankommt.
Zwei Einlagen hatte Mielewczyk für sich reserviert. Was für James Bond und die Queen bei der Eröffnung der Olympiade in London gut gewesen war, kam auch in Windeck bestens an. Aus Händels Oratorium „Salomon“ erklang die Ankunft der Königin von Saba. Unwirklich schön ergossen sich im Anschluss die exzellenten Improvisationen des Organisten über Beethovens „Freude schöner Götterfunken“ in fröhlich-leichten Wellen, die sich wie Wasserkaskaden von der Empore ergossen.
Sein Debüt als Dirigent gab Klarinettist Nicolas Kunze zu „Dona Nobis Pacem“. Mit tosendem Applaus belohnten die Zuhörer im nahezu vollbesetzten Dom den sympathischen jungen Nachwuchs. In Puncto Klanggewalt der Orgel in nichts nachstehend, ließen die Bläser im Anschluss „Canterbury Chorale“ von Jan van Roost erklingen, inklusive diversen Soloabschnitten für einzelne Instrumente. Mit abendlichen Liedern ging ein fantastisches Konzert zu Ende, nach dem sich durchaus die Frage stellte, warum die Siegtaler Bläser das letzte Mal vor rund 40 Jahren im heimischen Dom gespielt hatten.
Das Konzert wird am Sonntag, 11. April, um 17 Uhr, in St. Patricius Eitorf wiederholt. Vorverkauf: Herz Apotheke Eitorf, Eitorf Markt 4.

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RAG - Redaktion

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