Interview
Kultur ist unverzichtbar
Windeck. In diesem Jahr besteht die KulturInitiative Windeck seit zehn Jahren. Die Hauptaufgabe des Vereins ist es, die Kulturhalle Kabelmetal in Schladern mit kulturellen Veranstaltungen aller Richtungen zu beleben, aber auch Kultur an andere Orte in der Gemeinde mit Kultur zu bringen. In der Satzung hat der gemeinnützige Verein in die Präambel den Satz vorangestellt „Kultur fällt uns nicht wie eine reife Frucht in den Schoß. Der Baum muss gewissenhaft gepflegt werden, wenn er Frucht tragen soll“. Vor dem Neujahrskonzert bei Kabelmetal in Schladern nutzen wir die Gelegenheit mit Uwe Diekmann, dem neuen Vorsitzenden des Vereins KIWi zu sprechen. Im vorigen Sommer hatte der 59-jährige Steuerberater, der nur wenige hundert Meter vom Kulturzentrum entfernt in der „Villa Schöneck“ wohnt, sich von Bürgermeisterin Alexandra Gauß überzeugen lassen, die Aufgabe vom bisherigen Vorsitzenden Frank Christgen zu übernehmen.
Ihr Vorgänger und sein ehrenamtliches Team haben vorzügliche Arbeit geleistet, sehr viel Zeit investiert, kurz gesagt, sie haben so große Fußspuren hinterlassen, dass es sehr lange gedauert hat, bis jemand gefunden war, der sich den Posten zutraut. Sie sind, anders als Ihr Vorgänger damals, noch berufstätig. Warum haben Sie trotzdem Ja gesagt?
Kultur gehört unverzichtbar zum Leben dazu. Wer in der Gemeinde lebt, sollte ein Interesse daran haben, die Kulturhalle mit Leben zu füllen. Das geht nur mit privatem Engagement. Wenn sich niemand mehr engagiert, findet nichts mehr statt.
Beruflich sind Sie gebunden. Was haben Sie sich für Ihr Ehrenamt vorgenommen, was werden Sie anders machen?
Zwei wichtige Aufgaben sind die Verjüngung des Vereins und auch des Publikums. Wir müssen uns breiter aufstellen. Von unseren etwa einhundert Mitgliedern sind rund 15 aktiv. Es wird in Zukunft nicht mehr 50 Veranstaltungen im Jahr geben, sondern halb so viele. Wir müssen dafür aber ein Programm anbieten, das die Menschen begeistert und die Halle gut füllt. Für das Konzert heute haben wir bewusst ein gefälliges Programm aufgestellt, denn Veranstaltungen müssen sich auch wirtschaftlich tragen. Wir haben in Windeck viele schöne Locations, wir werden vermehrt auch Veranstaltungen außerhalb der Kulturhalle anbieten. Wir sind offen für Input und möchten gerne auch die zahlreichen Künstler, die hier leben, mehr einbinden und generell die Netzwerkarbeit ausbauen.
Haben Sie schon Schritte zur Verjüngung unternommen?
Wir sind seit drei Monaten in Kontakt mit der Gesamtschule Windeck an den Standorten in Rosbach und Herchen. Wir möchten die Schülerschaft für gemeinsame Projekte begeistern. Sie sollen auch selbst die Halle für Auftritte nutzen, zum Beispiel um Schülerbands auftreten zu lassen. Viele kannten das KIWi-Kulturangebot noch gar nicht. Für diese Altersgruppe reicht es also nicht, ein Plakat aufzuhängen. Derzeit planen wir für den 8. Mai ein gemeinsames Kunstprojekt zu 80 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges.
Welche ehrenamtliche Unterstützung braucht der Verein dringend?
Abgesehen von Menschen, die sich aktiv einbringen, brauchen wir dringend Unterstützung, um uns in den modernen Medien zu präsentieren.
Kontakt: KulturInitiative Windeck, www.kulturinitiative-windeck.de/kontakt/
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Sylvia Schmidt aus Windeck |
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