Präventionstage an der Gesamtschule Windeck
„Lebende Bücher“ erzählen aus erster Hand

Seenotretter Kurt schmiss seinen Job, um Menschenleben zu retten. Als Techniker heuerte er bei der „Sea Watch“ an und rettete bereits über 400 Flüchtlinge. | Foto: Schule
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  • Seenotretter Kurt schmiss seinen Job, um Menschenleben zu retten. Als Techniker heuerte er bei der „Sea Watch“ an und rettete bereits über 400 Flüchtlinge.
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Windeck - (den) Ein zweijähriger Junge liegt tot im Sand. Angespült. Die
kleinen Arme sind nach hinten gestreckt, der Kopf liegt in den
auslaufenden Wellen. Es sind noch keine zehn Minuten her, da gab es
noch eine gewisse Distanz zum Geschehen. Eine Dokumentation bereitete
zwar auf das vor, was folgt, jetzt aber von Angesicht zu Angesicht
erzählt, lässt es dann keinen Zuhörer mehr kalt. Die Zuhörer
befinden sich inmitten einer der Geschichten, die die „Lebenden
Bücher“ den Schülern der Gesamtschule Windeck erzählen.

Ein Seenotretter der „Sea-Watch“ berichtete darüber, wie und
warum er sich entschlossen hatte, geflüchtete Menschen auf hoher See
zu retten. Der Anblick des ertrunkenen Kleinkindes, Alan Kurdi, dessen
Aufnahmen im Jahr 2015 weltweit für Aufsehen sorgten, ließen ihn
nicht nur aufhorchen, sondern seinen Job kündigen und aktiv werden,
um Menschen zu retten. Die Geschichte des „Lebenden Buchs“ ist
allerdings nur ein kleiner Auszug dessen, was die Jugendlichen
erwartete. Sie steckten inmitten der Präventionstage, welche
altersgerechte und umfangreiche Schwerpunkte bieten.

Die Gesamtschule Windeck bietet ihren Schülern bereits ab der
fünften Klasse ein gut strukturiertes, dreitägiges Programm, welches
altersgerecht mit unterschiedlichen Zugängen der Vorbeugung dienen
soll. Während am Standort Rosbach für die Jahrgänge fünf bis
sieben noch die Themen Mobbing, Internet und Sexualität zum Tragen
kommen, behandelt der achte Jahrgang bereits den Schwerpunkt Sucht und
Gewalt, der neunte Jahrgang das Thema Flucht und Vertreibung und der
zehnte Jahrgang die Thematik Verkehrsprävention.

Zu den jeweiligen Themen sind neben eigens gestalteten Inhalten immer
auch Experten eingeladen. Dabei fällt deren Arbeit, ähnlich wie die
Schwerpunkte der Prävention, sehr unterschiedlich aus. Zuschüsse
erhält die Gesamtschule Windeck in Teilen über das Kreisjugendamt.
Jugendpfleger Stefan Rosemann ist hierfür im regelmäßigen Austausch
mit der Schule und Befürworter dieser sozialen Lerneinheiten.

Beispielhaft hierfür sind die intensiven Tage imachten Jahrgang zum
Thema Gewaltprävention, welche unterstützt werden von den
„Skills4Life“. Das Kölner Pädagogenteam arbeitet stets praktisch
mit den Schülern und bringt diese mit Übungen spielerisch an ihre
Grenzen. Aber auch die Experten der Polizei für Kriminal- sowie
Verkehrserziehung tragen ihren Teil zum erfolgreichen Konzept der
Gesamtschule Windeck bei.

Neben lebhaften und schülernahen Fachvorträgen steht dabei das
Konzept „Crash Kurs NRW“ im Fokus. Hier werden durch persönliche
Erfahrungsberichte von betroffenen Ersthelfern, Notärzten,
Verunfallten oder Angehörigen alle Beteiligte auf eine harte Probe
gestellt - „hart, aber wirkungsvoll“ ist hier das Motto.

Die Bandbreite und die diversen Arten der Zugänge haben auch in
diesem Jahr bei Schülern wie auch Lehrern ein positives Feedback
hervorgebracht.

Seenotretter Kurt schmiss seinen Job, um Menschenleben zu retten. Als Techniker heuerte er bei der „Sea Watch“ an und rettete bereits über 400 Flüchtlinge. | Foto: Schule
Die „Skills4Life“ arbeiten immer praktisch, wie hier im achten Jahrgang. Die sozialen Lerneinheiten machen nicht nur Spaß, sondern bringen auch so manches Thema auf den Tisch. | Foto: Schule
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