Sommerlauf
Mit Feuerwehrausrüstung auf der Piste

Das Team des DRK Kreuz war beim Sommerlauf im Einsatz und nahm Stephan Vester in Empfang. 
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  • Das Team des DRK Kreuz war beim Sommerlauf im Einsatz und nahm Stephan Vester in Empfang.
  • Foto: Sylvia Schmidt

Windeck. Die Startnummer 434 lief beim 12. Windecker Sommerlauf außer Konkurrenz und war doch die wohl „größte Nummer“, die gewollt ordentlich Aufmerksamkeit auf sich zog. Schon beim Startschuss im Sportpark des TSV Germania Windeck in Übersetzig stand fest: Stephan Vester aus St. Augustin wird als Letzter vom 377 Personen starken Startfeld ins Ziel einlaufen.

Mit zusätzlichen 22 Kilogramm machte er sich mit Feuerwehrschutzkleidung und Atemschutzgerät die lange 11 Kilometer-Distanz (kurz: sieben Kilometer-Distanz). Vester läuft in dem ungewöhnlichen Dress, um auf ein gesamtgesellschaftliches Phänomen aufmerksam zu machen: Keine Gewalt gegen Einsatzkräfte“.

Medial ist das immer erst ein Thema, wenn es zu spät ist“, beschreibt der 43-Jährige sein Anliegen. „Übergriffe auf Einsatzkräftemüssen der Blaulichtfamilie müssen ein Ende haben.“ Er selbst ist seit 30 Jahren aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. In Bonn hat er in voller Montur den Halbmarathon (21 Kilometer) gelaufen und am Bonner Nachtlauf teilgenommen.

Die Sommerlauf-Initiatoren, die Laufsportfreunde Windeck, stellten sich bei der Anmeldung des 43- Jährigen sofort hinter sein Anliegen mit einem Freistartplatz. „Wir unterstützen diese Aktion von Stephan Vester sehr gerne, weil wir Gewalt gegen Einsatzkräfte in keiner Weise nachvollziehen können. Ganz im Gegenteil! Wir können uns nur dankbar zeigen. Die Löschgruppe Dattenfeld, ein Team vom Roten Kreuz, die Polizei, auch Ordnungsamt und Bauhof sowie eine freiwillige Helferschar unterstützen uns jedes Jahr mit rund 50 Einsatzkräften beim Windecker-Sommerlauf.“

Tatsächlich kam Vester als Letzter ins Ziel, die Zuschauer und ein Team vom Roten Kreuz nahmen ihn applaudierend in Empfang. Vester hatte Höchstleistung gebracht für einen humanen gesellschaftlichen Umgang miteinander.

Angefangen hat Stephan Vester mit einem Benefizlauf nach der Brandkatastrophe am Brückberg in Siegburg 2018. Er blieb dabei und läuft nach Übergriffen auf Einsatzkräfte in voller Feuerwehrmontur, um für das Thema zu sensibilisieren. Er kontrolliert seinen Lauf mit Pulsuhr, um sich nicht zu überfordern. Gesundheitlich hatte Stephan Vester zuvor ein paar schwere Rückschläge einstecken müssen. Er wird auch in Zukunft weiterlaufen, demnächst beim Bonner Firmenlauf, Europalauf Hennef, Kölner Zoolauf, Kölner Altstadtlauf, Generali Köln Marathon (Halbmarathon Distanz).

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Sylvia Schmidt aus Windeck

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