Plogging im Vormarsch
Müllsammeln in Coronazeiten
Wilberhofen/Rossel - Eine neue Idee wurde kreiert: „Plogging“, bei dem Laufen mit
Müllsammeln kombiniert wird, ist jetzt auch an der Sieg im Vormarsch.
Im Windecker Ländchen hat sie der Bürgerverein Rossel-Wilberhofen
aufgegriffen und will sie gerade jetzt in Zeiten der
Corona-Einschränkungen umsetzen. Plogging setzt sich aus den Worten
„Jogging“ und „Plocka“ zusammen.
„Plocka“ ist schwedisch und bedeutet so viel wie Aufräumen.
Entstanden ist die Plogging-Bewegung durch den schwedischen
Umweltaktivisten Erik Ahlström, berichtet der Bürgerverein. Dem
fielen in Schwedens Hauptstadt Stockholm die großen Mengen Abfall in
der Stadt auf. Ahlström gründete daraufhin mit seinen Freunden die
Mitmach-Plattform „Plogga“ und begann so, Events für
gleichzeitiges Joggen und Müllsammeln zu organisieren.
Und der Name ist Programm: Jogger machen sich auf, um während des
Laufens gleichzeitig allerlei Müll wie Becher, Dosen oder Plastik
aufzusammeln und zu entsorgen. Damit trainiert man nicht nur die
eigene Fitness, sondern tut auch noch was Gutes für die Umwelt.
Zu Corona-Zeiten gehen jetzt besonders viele Bürger in der Natur
spazieren, weil ihnen sonst die Decke auf den Kopf fällt. Der
Bürgerverein ruft deshalb dazu auf, das Plogging auch hier zu
praktizieren. Vereinsmitglied Stefan Weiffen und ein Freund hatten
jüngst bei ihrer Tippeltour festgestellt, dass an den Wegerändern
jede Menge Müll zu finden ist. Deshalb sammelten sie gleich mehrere
Müllsäcke, Reifen, Ölkanister, Batterien und sogar ein altes
Keyboard. Jetzt startete der Verein eine erste Aktion, natürlich
unter Beachtung der Corona-Situation. Rund um Wilberhofen und Rossel
wurde in Zweier-Teams gesammelt. Schließlich gehört das Gebiet der
Nutscheid oberhalb von Rossel/Wilberhofen mit zu den schönsten
Waldgebieten im Windecker Ländchen und bleibt ein wichtiges
Ökosystem, auch wenn es in Folge der Borkenkäferplage auf großen
Flächen gerade abgeholzt wurde. An der Bürgerscheune wurden
Müllsäcke zur Verfügung gestellt und auch eine Sammelstation
eingerichtet. Die Aktion war ein großer Erfolg, berichtet der
stellvertretende Vorsitzende Torsten Vogel. An den Waldwegen und auch
entlang der Kreisstraße sammelten die Helfer 19 Säcke voll, die
prall mit Müll gefüllt waren. Außerdem wurden auch größere
Gegenstände gefunden wie ein alter Fernseher, Farbtöpfe und viele
Autoreifen. Die Gemeinde Windeck will jetzt den Müll an der
Bürgerscheune abholen.
- Harald Röhrig
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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