Naturschutzprojekt Chance7
Potpourris für Artenvielfalt

Dr. Dieter Steinwarz, (Biostation), Chance7“ Projektreferent Ralf Badtke, Dr. Christoph Rothenwöhrer vom Projektteam haben im Dreiseler Landwirt Jan Joest und seinen Galloway-Rindern einen zuverlässigen, langjährigen Partner fürs Projekt gefunden. | Foto: Sylvia Schmidt
  • Dr. Dieter Steinwarz, (Biostation), Chance7“ Projektreferent Ralf Badtke, Dr. Christoph Rothenwöhrer vom Projektteam haben im Dreiseler Landwirt Jan Joest und seinen Galloway-Rindern einen zuverlässigen, langjährigen Partner fürs Projekt gefunden.
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Dreisel - Die Galloways in der alten Siegschleife bei Dreisel sind mit
wuscheligem Lockenkopf auf massigem Körper bezaubernde Zeitgenossen.
Friedlich grast der robuste Import aus Schottland zwischen Dreisel und
Helpenstell das ganze Jahr genügsam vor sich hin.

Die Tiere gehören dem ortsansässigen Landwirt Jan Joest.
Zuverlässige Partner wie er und seine Tiere sind Wunschpartner für
das Naturschutzprojekt „Chance“, das vom Amt für Umwelt- und
Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises vor fünf Jahren ins Leben gerufen
wurde.

Das gesamte Fördergebiet umfasst einen mehr als 11300 Hektar großen
Bereich.

Dazu gehören etwa die warmen rheinnahen Hänge des Siebengebirges
über die Täler im Pleiser Hügelland bis hin zu den Auen der
mittleren Sieg. Lokale Lebensraum- und Artenvielfalt fördern und neue
Lebensräume durch sogenannte „Trittstein-Habitate“ miteinander
verbinden, ist Ziel des Projektes. Gemeinsam mit dem
Kooperationspartner Joest trafen sich „Chance7“ Projektreferent
Ralf Badtke, Dr. Christoph Rothenwöhrer vom Projektteam und Dr.
Dieter Steinwarz, Leiter der Eitorfer Biostation des RSK bei den
Weide-Viechern. Sie zogen Halbzeitbilanz des auf zehn Jahre angelegten
Projektes.

Joest hat sich verpflichtet Weide- und Wiesenflächen extensiv zu
bewirtschaften, wobei Badtke die Freiwilligkeit der Projektteilnehmer
ausdrücklich hervorhebt, denn die Zusammenarbeit ist auf
Langfristigkeit angelegt. Ausgangspunkt in Dreisel war schon vor
Projektbeginn der Erhalt von Lebensraum für den hellen und den noch
stärker vom Aussterben bedrohten dunklen Ameisenbläuling, eine
Schmetterlingsart, die zum Überleben den Wiesenknopf braucht. Joest
pflegt mit seinen Tieren die Flächen, andere Bereiche nutzt er zum
Heu machen. Die Biostation kümmert sich ebenfalls um einige Flächen.
„Die Schmetterlinge fliegen nur zwei bis drei Kilometer. Über
„Trittsteine“ versuchen wir Flächen zu vernetzen, damit sie
Nahrung finden und sich fortpflanzen.

Je größer der lokale „Potpourri“, umso geringer die Gefahr
auszusterben“, beschreibt Badtke, wie auf diese Art eine ganze Kette
an Artenreichtum in Gang gesetzt wird. Früher waren einige Stellen
mit Fichten aufgeforstet. Sehr gute Erfolge sehen die Fachleute durch
die Art der Beweidung auch bei der Bekämpfung von Neophyten wie
Knöterich und Herkulesstaude.

- Sylvia Schmidt

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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