Dorfarchiv
So wird Geschichte wieder lebendig

Dr. Wolf-Rüdiger Weisbach (blaues T-Shirt) vom Arbeitskreis Heimatkunde und Dorfarchiv und Helmut Fuchs, Vorsitzender vom Bürger- und Verschönerungsverein Herchen trafen letzte Vorbereitungen für die Ausstellung im Haus des Gastes.                                                                                     | Foto: Sylvia Schmidt
  • Dr. Wolf-Rüdiger Weisbach (blaues T-Shirt) vom Arbeitskreis Heimatkunde und Dorfarchiv und Helmut Fuchs, Vorsitzender vom Bürger- und Verschönerungsverein Herchen trafen letzte Vorbereitungen für die Ausstellung im Haus des Gastes.
  • Foto: Sylvia Schmidt

Herchen. Neues aus dem Dorfarchiv und aus der Arbeit des Bürger-und Verschönerungsvereins Herchen, BVV, hatte der Arbeitskreis Heimatkunde und Dorfarchiv aus dem großen Fundus als Ausstellung vorbereitet. Sowohl Archiv als auch die Ausstellung sind im Haus des Gastes untergebracht. Alle zwei bis drei Jahren findet eine solche Präsentation statt.

Diesmal widmete sich die Ausstellung unter anderem der Arbeit des BVV, nachzulesen als Text und mit vielen Fotografien aus den vergangenen Jahren, aber auch aus den frühen Jahren, der Blütezeit des Ortes, als hier die Düsseldorfer feine Gesellschaft an der Sieg Erholung suchte.

Der Maler Albert Lüdecke und sein Freund Hauptmann Edmund Henoumont gründeten 1884 die Sedan-Festspiele, die jährlich stattfanden.

Sie waren es auch, die 1901 den Bürgerverein gründeten. Bildcollagen mit den zahlreichen Hotels, Pensionen und Lokalen erzählen vom Fremdenverkehr. Impressionen vom Badeleben an der Sieg mit der wunderschönen Flussbadeanstalt hätte es wohl ohne die illustre Gesellschaft nicht gegeben. Dem gegenüber stand das bäuerliche Leben, dem Archivgründer Dr. Rüdiger Weisbach sich noch intensiver widmen möchte.

Denn heute finden sich davon nur noch Spuren. Reich ist immer noch das Vereinsleben. „Wir haben 25 Vereine in Herchen“, berichtet der praktische Arzt im Ruhestand. Auch dazu gab es Informationen.

Bilder von Dorffesten, vom Schulleben, vom Leben überhaupt und vom Sterben und vieles mehr, gab es zu studieren. Zweimal führte Weisbach durch die Ausstellung, die auch in Zukunft noch eine Weile im Haus des Gastes zu sehen ist.

Neu waren alte Karten von der Liegenschaft um das ehemalige Pädagogium aus dem Jahr 1905 aus einem Nachlass. „Dort haben wir Bezeichnungen entdeckt, die wir noch nicht kannten, etwa hieß das heutige Haus des Gastes früher Haus Siegfriede“, berichtet Weisbach.

Sorge macht sich der Arbeitskreis, der nur aus gut einer Handvoll älterer Mitbürger besteht, um die Zukunft des Archivs. „Das Interesse an der Archivarbeit hat leider deutlich nachgelassen“, bedauert Weisbach.

„Ich bin 83 Jahre alt und möchte mich gezielt einigen Themen widmen.

Dr. Eckhard Ewert ist mein Nachfolger als Sprecher, aber wir brauchen auch die Jüngeren. Wenn wir unsere Geschichte nicht bewahren, werden die Menschen in unserer unvergleichlich schnelllebig gewordenen Zeit vielleicht bald vieles vermissen, was heute noch schnell, „über Bord“ geschmissen wird.“

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Sylvia Schmidt aus Windeck

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