Theatergruppe Windeck
Sorglose Stunden mit Loriot
Schladern. Endlich mal wieder richtig lachen - nach drei Jahren Corona-Pause bot die Theatergruppe Windeck im Kulturzentrum Kabelmetal in Schladern dazu reichlich Gelegenheit. Klamauk vom Feinsten kam bei drei Aufführungen „Früher war mehr Lametta! – ein Abend mit Loriot!“ auf die Bühne. Ein Feuerwerk mit 15 Sketchen aus dem großen Repertoire des genialen Humoristen Vicco von Bülow, so der bürgerliche Name von Loriot, entzündeten die zwanzig Darsteller samt Helferteam hinter der Bühne.
Vorsicht hatte die Truppe nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre walten lassen, weil Veranstaltungen immer wieder abgesagt werden mussten. Das Risiko, ein großes Stück einzustudieren, das wohlmöglich nicht aufgeführt werden kann, wollte niemand eingehen.
Da waren die Sketche eine hervorragende Lösung, zumal so auch alle Darsteller mit Rollen bedacht werden konnten.
Gleichwohl oft gesehen und gehört, Loriots Humor kann sich niemand entziehen. Mit hochgradiger Ernsthaftigkeit, ohne eine Miene zu verziehen, potenzierten die Akteure alltägliche Albernheiten in immer abstrusere Sphären. Reinhard Wagner eröffnete den Reigen als Lottogewinner Erwin Lindemann, der bei einem Filmdreh drei Sätze sagen soll und sich bei jedem Anlauf mehr verhaspelt, bis am Ende der Papst mit seiner Tochter eine Herrenboutique in Wuppertal eröffnet. Wie leicht man dem Ehemann den Feierabend mit ständigem Nachfragen vermiesen kann, spielten Annika und Niels Plänker. Kein Wunder, dass danach eine Eheberatung fällig war.
Ehepartner waren diesmal allerdings Julian Sommer und Rachel Jatei, die von Therapeutin (Ingrid Wagner) aus dem ehelichen Tiefschlaf geweckt werden wollten.
Die hatte Erfahrung mit Schaufensterpuppen als Knutschpartner. Herrlich verrückt ging es weiter beim Bettenkauf und in einem Herrenmodengeschäft, beim Fernsehabend, im Spielzeugladen, im Bundestag und mit weiteren Sketchen.
Fehlen durfte natürlich nicht Weihnachten bei Hoppenstedts. Mit viel Spielfreude bescherte die Theatergruppe Windeck sorglose Stunden. Ihr 30-jähriges Jubiläum hatten sie aus Vorsicht nicht groß publik gemacht.
Mit der Aufführung von „Der Meisterboxer“ hatte im Jahr 1992 alles begonnen.
Noch immer sind einige Gründungsmitglieder dabei, doch vor allen Dingen sind es heute junge Leute, die es auf die Bühne zieht. Nachwuchssorgen sind vorerst nicht in Sicht.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Sylvia Schmidt aus Windeck |
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