Modellflugclub Windeck
Startbahn frei für „Fly Baby“ und Co.
Rosbach - Modellflugclub Windeck feierte zwei Tage lang 40. Geburtstag.
Wie mit der Spitze in den Boden gerammt standf ein Segelflieger MGM
Fox an die Wand gelehnt und macht ordentlich Eindruck bei den
Besuchern der Ausstellung zum 40. jährigen Jubiläum vom
Modellflugclub Windeck (MFC) in der Aula der Gesamtschule Rosbach. Das
überaus luftig wirkende weiße Gefährt im Maßstab 1:2 verfügt
über eine Spannbreite von sieben Metern. Aufsehenerregend waren gut
70 weiteren Modelle, die zu sehen waren.
Für Spaß und Action sorgte auf dem Flur der Schule die Vorstellung
eines ferngesteuerten kleinen Roller Copters. Der Boden- und
Lufthelikopter ist nur etwa so groß wie ein kleiner Ball und kann
dank des ihn umgebenden Rollkäfigs durch die Luft fliegen, über den
Boden fahren oder die Wände hoch rollen. An einem
Flugsimulator-System konnten die Besucher ihre Fähigkeiten testen.
Die Software simulierte das Verhalten verschiedener Modelle. Sie ohne
Bruchlandung in der Luft zu halten bedarf der Übung. „An einem
solchen Simulator üben sich die Einsteiger, bevor eine reale Maschine
auf dem Übungsplatz abhebt", berichtete Frank Römer, der Vorsitzende
des Vereins.
Er selbst steuerte zur Ausstellung fünf eigene Modelle bei und
verwies auf seine blau-weiße „Piper". „Die mag ich besonders
gerne, es handelt sich um eine Kunstflugmaschine mit einem vier-Takt
Sternmotor, der schöne Laufgeräusche macht." Das 23 Kilogramm
schwere Gefährt aus Holz mit einer Spannbreite von 3,20 Meter ist ein
Eigenbau. Sohn Sebastian ist ebenfalls von Leidenschaft des Vaters
infiziert. Der 29 Jahre alte Elektrotechniker teilt sich ihm die
Werkstatt, wo die beiden ihre Maschinen konstruieren, bauen und
designen.
Den Nervenkitzel, der nach Fertigstellung eines Bausatzes oder eines
Eigenbaus folgt, beschrieb Geschäftsführer Rainer Kötterheinrich
lebhaft. Er kommt wie andere Mitglieder auch aus Eitorf. „Der Reiz
liegt für mich in der Faszination von Technik und Konstruktion. Im
Laufe eines Winters entsteht ein Modell. Die Frage, ob es auch abhebt
und sicher wieder am Boden zu landet, erzeugt im Frühjahr einen
Adrenalin-Stoß. Da steht jeder mit zitternden Knien auf dem
Flugfeld." Jedes Modell bewege sich anders, erläutert Frank Römer,
das sei ein enormer Ansporn.
Das Flugfeld des Vereins liegt zwischen Leuscheid und Weyerbusch. Hier
heben die Flugzeuge des Clubs auf der 250 Meter langen und 70 Meter
breiten Bahn ab. Für jeden Flug muss zuvor bei der
Luftaufsichtsbehörde eine Startgenehmigung eingeholt werden.
Ferngesteuert fliegen die Maschinen unter Aufsicht eines Flugleiters
soweit das Auge sehen kann und steigen bis in 300 Meter Höhe auf.
„Bei der jährlichen Freizeitaktion der Gemeinde Windeck ist das
Interesse an unserem Sport zwar groß, doch dauerhaft Nachwuchs zu
begeistern, ist heutzutage ein Problem", bedauerte Römer. Er selbst
hat als Kind die Vereinsgründung erlebt und blieb dabei. Ein Einstieg
für Interessierte sei mit Einsteiger-Modellen ab einhundert Euro,
plus die Kosten für die Fernsteuerung, möglich.
- Sylvia Schmidt
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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