Erneute Bürgeranhörung geplant
Streit um die Baukosten

Die Bürger an der Pfarrer-Robens-Straße sollen nach den Vorstellungen der Verwaltung gemeinsam mit den Anliegern am Bungerts Weiher zur Kasse gebeten werden. | Foto: Röhrig
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Windeck - Eine überraschende Wendung hat die Diskussion über den umstrittenen
Ausbau von Laurentiusstraße und Pfarrer-Robens-Straße in Dattenfeld
genommen.

Der Bauausschuss des Gemeinderates, der trotz Schulferien tagte,
folgte in seiner Sitzung nicht dem Vorschlag der Verwaltung. Die
wollte die Planung für den Ausbau von Pfarrer-Robens-Straße und der
Straße „Im Bungerts Weiher“ (als Baustraße für den Anschluss
der Laurentius-Straße) bei einem Ingenieurbüro in Auftrag geben.

Der Fachausschuss beschloss aber einstimmig, erneut eine
Einwohnerversammlung für das Gebiet Bungerts Weiher,
Laurentius-Straße und Pfarrer-Robens-Straße einzuberufen.

Für die soll die Verwaltung jetzt eine Grobplanung für den Ausbau
der Straßen erarbeiten. In der vorausgegangenen Einwohnerversammlung
war nur über die Anlage einer Baustraße im Bungerts Weiher
gesprochen worden. Dass jetzt auch ein Planungsauftrag für die
Pfarrer-Robens-Straße in Auftrag gegeben werden sollte, rief den
Unmut der rund 20 Einwohner hervor, die zur Sitzung gekommen waren.

Über die Hälfte von ihnen machte vom Recht Gebrauch, zur Beratung im
Ausschuss hinzugezogen zu werden. Für die Verwaltung erläuterte
Guido Broich, warum aus Bungerts Weiher und einem Teil der
Pfarrer-Robens-Straße ein gemeinsam abrechenbarer Planungs-Abschnitt
gebildet wurde.

Wie auch Mechthild Schlagheck (ebenfalls Bauamt) betonte Broich, das
sei nicht willkürlich geschehen, sondern erst nach einer Prüfung und
auf dem Boden des Beitragsrechtes.

Genau dadurch fühlen sich aber mehrere Anwohner der Robens-Straße
ungerecht behandelt, sogar von „absoluter Sauerei“ und
„Verarschung“ war die Rede.

Sie wollen nicht für die teure Entwässerung von Grundstücken im
Bungerts Weiher mit bezahlen.

Mehrfach wurde auch geäußert: „Wir brauchen gar keine Straße, die
so breit ist!“

Astrid Ballmann (Bündnisgrüne) fragte, ob hier nicht das Pferd von
hinten aufgezäumt werde, weil noch gar nicht geklärt sei, ob die
Robens-Straße überhaupt ausgebaut werde. Auch Ausschussvorsitzender
Rolf Heuser (CDU) bestätigte, dass der Ausbau dieser Straße zum
jetzigen Zeitpunkt überhaupt noch nicht geklärt sei. Dazu erklärte
der Windecker Peter Inden aus den Reihen der Zuschauer: „Die Vorlage
sollten Sie sang- und klanglos verschwinden lassen, denn der
Bebauungsplan ist veraltet!“ Inden erinnerte auch an den Beschluss
des Haupt- und Finanzausschusses von 2015, der sich wegen der zu hohen
Kosten gegen den Ausbau der Robens-Straße ausgesprochen habe:
„Jetzt wird plötzlich die Katze aus dem Sack gelassen!“

Vorsitzender Heuser widersprach allerdings energisch dem Verdacht, die
Bürger sollten verschaukelt werden.

Der Christdemokrat: „Wir haben immer gesagt, dass der Ausbau vom
Bungerts Weiher für den Ausbau der Laurentius-Straße notwendig
ist.“

Mehrere Einwohner betonten dagegen, dass sie nicht bereit seien, auch
nur einen Euro für den Straßenausbau zu zahlen.

Für die SPD forderte Günther Schuhen, der Ausbau der Robens-Straße
sollte jetzt noch nicht geplant, sondern erst mal den Bürgern
vorgestellt werden. Schuhen: „Wir reden hier über ungelegte
Eier!“

Ballmann schlug vor, zusammen mit den Anwohnern ein neues Konzept zu
erarbeiten und wurde dabei von Schuhen unterstützt. Broich betonte,
dass die Verwaltung allerdings bei einer Grobplanung keine konkreten
Aussagen über Kosten machen könne.

Mit dem Beifall der Anwohner wurde der Beschluss zu einer erneuten
Einwohnerversammlung dann verabschiedet.

- Harald Röhrig

Die Bürger an der Pfarrer-Robens-Straße sollen nach den Vorstellungen der Verwaltung gemeinsam mit den Anliegern am Bungerts Weiher zur Kasse gebeten werden. | Foto: Röhrig
Erheblich Mehrkosten dürften wegen des sumpfigen Geländes oberhalb der Robens-Straße beim Straßenbau anfallen. | Foto: Röhrig
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