Energieversorgung
Strom für rund 4.000 Haushalte
Windeck - In der Gemeinde sollen nun doch noch zwei Windräder gebaut werden.
Die Anlagen sollen im Landschaftsschutzgebiet Ohmbach aufgestellt
werden. Frühere Pläne, Windkraftanlagen auf dem Höhenzug der
Nutscheid zu bauen und dann gemeinsam mit der Gemeinde Ruppichteroth
zu nutzen, hatten sich nicht verwirklichen lassen.
Wie der Leiter des Gemeindeamtes für Planung, Bauvorhaben und
Wirtschaftsförderung, Tobias Henrichs, erklärte, war dies aus
Gründen des Artenschutzes nicht möglich. Bei den schon 2015
vorgenommenen Untersuchungen anderer Flächen, die für einen Windpark
im Windecker Ländchen in Frage kommen, sei auch der Standort
Distelshausen an der Grenze zu Waldbröl und Morsbach ausgeschieden,
weil es für den aus Flugsicherheitsgründen keine Erlaubnis gebe.
Bei der Kreisverwaltung in Siegburg hat jetzt ein
„Befreiungsverfahren zum emissionsschutzrechtlichen Antrag“ der
Stadtwerke Aachen (STAWAG) begonnen, die im Landschaftsschutzgebiet
der Ohmbach nördlich von Herchen und Werfen sowie südlich von
Röcklingen und Hoppengarten zwei Windkraftanlagen bauen will. Das
bestätigte Daniela Blumenthaler von der Pressestelle der
Kreisverwaltung.
Inhaltlich könne der Kreis wegen des laufenden Verfahrens keine
weiteren Informationen machen, sagte die Sprecherin. Wie von der
STAWAG zu erfahren war, handelt es sich um Anlagen mit einer
Nabenhöhe von 130 Metern, einem Rotorendurchmesser von 140 Metern und
einer Gesamthöhe von 200 Metern. Laut Pressesprecherin Eva Wußing
wären die beiden Windräder in der Lage, Strom für rund 4.000
Haushalte zu erzeugen. Wußing bestätigte weiter, dass von der STAWAG
parallel Untersuchungen über die Windeignung der möglichen Anlagen
durchgeführt werden. Die Pressesprecherin betonte jedoch, dass es
sich bei dem Verfahren nur um eine Vorprüfung handele. Dabei soll
festgestellt werden, ob das Projekt aus luftverkehrsrechtlichen und
militärischen Gründen überhaupt an diesem Standort möglich ist.
Denn das Richtfunkfeuer Cola für Flugzeuge befindet sich in der
Nähe.
Falls diese Prüfung für die STAWAG positiv ausfalle, könne die
übliche Genehmigungsprozedur in Gang gesetzt werden, sagte Wußing.
Dazu gehören auch Prüfungen zu Emissionen und Artenschutz. Bei einem
positiven Vorbescheid sollen aber auch die Bürger ausführlich über
das Projekt informiert werden.
Die Zufahrt für die Anlagen könnte von der Kreisstraße 7 über
bestehende Wege erfolgen, die aber noch teilweise ausgebaut werden
müssten. Es sind nämlich 4,50 Meter breite Zufahrtswege
erforderlich. Weiter wären Fundamente mit einem Durchmesser von 20
Metern notwendig. Die Windräder sollen auf landwirtschaftlichen
Flächen innerhalb des Waldgebietes gebaut, die erforderlichen
Rodungen dabei auf ein Mindestmaß beschränkt werden. Der Abstand zu
den nächsten Häusern beträgt rund 800 Meter. Die Untersuchung einer
Fachfirma ergab, dass keine Beeinträchtigungen des 400 Meter
entfernten FFH-Gebietes Sieg zu erwarten sind. Deshalb sei auch keine
FFH-Verträglichkeitsprüfung erforderlich, sagen die Gutachter.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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