Grube Silberhardt

Tief in den Berg hinein

Windeck. Die beiden Großväter der 18-jährigen Lina Zielke waren Bergleute, ihr Papa, Stephan Zielke, arbeitet ehrenamtlich mit in der Werkstatt vom Förderverein zur Erhaltung der Bergbau- und Hüttentradition der Grube Silberhardt in Öttershagen und ist mächtig stolz auf seine Tochter. Die ist seit einem Jahr auch Mitglied im Verein. Zur Eröffnung des Saisonbetriebs führte sie zum zweiten Mal eine Besuchergruppe durch den still gelegten Stollen.

Begleitet wird die junge Frau von Führerin Iris Vogel, die seit sechs Jahren Gruppen 270 Meter weit in den Berg und 50 Meter in die Tiefe führt. Der dritte Führer im Bunde ist Sven Eisenbach. Kaum ist die erste Gruppe eingefahren, sammeln sich vor dem Eingang neue Besucher, die sich ebenfalls die geheimnisvolle Welt im Innern des Berges anschauen möchten.

Im Besucherzentrum stellt Dr. Heino Vest die ambitionierten Pläne zum Ausbau der Grube Silberhardt zum montanhistorischen Zentrum für das südliche Bergische Rheinland vor. Deutlich ausgebaut werden sollen die Ausstellungs- und Lagerungsmöglichkeiten. Eine Förderturm-Attrappe soll weithin sichtbar machen, worum es sich bei der Anlage handelt. Viele weitere Maßnahmen sind geplant, etwa ein Sicherheits- und Lichtkonzept, ein Stellplatz für Container, eine Grubenschmiede und mehr. Die Pläne sind eingebettet in das „Gesamtperspektive Erlebnis Brölkorridor“ und hat derzeit den B-Status bei der Regionale 2025. Noch in diesem Jahr wird der A-Status erwartet, dann kann mit der Umsetzung begonnen werden.

Was im musealen Bereich nach der Erweiterung geplant ist, stellte Vorstandskollege Stephan Döring, Kurator der Sammlung, vor. Mit dem historischen Bergbau in der Gemeinde Dattenfeld hat sich Ehrenmitglied Harald Patzke auseinandergesetzt und referierte dazu.

Sehr zufrieden war Lina Zielke nach ihrer Führung zum Saisonstart. „Die ist gut gelaufen“, berichtet sie hinterher. „Ich kann Interessierten nur weiterempfehlen sich ehrenamtlich bei der Grube zu engagieren. Ich habe viel gelernt und lerne neue Leute kennen. Vorkenntnisse braucht man nicht, die Führer lernen einen an.“