Was lange währt...
Übergabe nach schwieriger Bauphase

Der Neubau des Feuerwehrhauses in Rosbach hatte im Vorfeld für Ärger gesorgt. Löschzugführer Marco Rövenich richtete in seiner Ansprache deutliche Worte an Politik und Verwaltung. | Foto: Schmidt
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  • Der Neubau des Feuerwehrhauses in Rosbach hatte im Vorfeld für Ärger gesorgt. Löschzugführer Marco Rövenich richtete in seiner Ansprache deutliche Worte an Politik und Verwaltung.
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Rosbach - Bereits seit dem Brandschutzbedarfsplan im Jahr 2010 war bekannt, dass
für den Löschzug Rosbach ein neues Feuerwehrhaus erforderlich war.
Das Gebäude entsprach nicht mehr den aktuellen Anforderungen an eine
moderne Feuerwehr. Die neue Halle ist nun angepasst an die
Tordurchfahrtshöhen für neue Fahrzeuge. Mussten sich die Wehrleute
zuvor neben den Fahrzeugen umziehen, gibt es jetzt getrennte
Umkleideräume und Duschen für die weiblichen und männlichen
Kameraden mit einer Behindertentoilette für die Frauen inklusive
Alarmknopf. Erhalten und renoviert wurde der Altbau mit den
Sozialräumen. Am „Tag der offenen Tür“ wurde die neue Halle
sowie das neue Löschfahrzeug vom Typ LF 20 eingeweiht.

Deutliche Kritik übte Löschzugführer Marco Rövenich in seiner
Ansprache über den Ärger, den es im Vorfeld gegeben hatte. Nicht mit
der Feuerwehr abgestimmt Pläne beim Bau, Fehlentscheidungen der
Verwaltung und die damit verbundene rund zehn Monate verspätete
Fertigstellung der Halle hätten bei der Feuerwehr ebenso Spuren
hinterlassen wie die nicht erhörte Bitte um Hilfe an Teile des
Gemeinderates, bedauerte Rövenich. „Seien Sie froh, dass der
Löschzug noch hier steht. Während der Bauphase sah das mal ganz
anders aus.“

Der Löschzug Rosbach nimmt innerhalb der Windecker Wehr die meisten
Pflichtaufgaben wahr. Von den insgesamt rund 200 Feuerwehreinsätzen
pro Jahr übernimmt er 80 bis 100 Einsätze und versorgt bis zu 50
Prozent der Windecker Bevölkerung und 2/3 des Gemeindegebietes. Die
meisten Diskussionen habe es bei Planung und beim Bau über Vorgaben
aus der DIN und den Unfallverhütungsvorschriften gegeben“, so
Rövenich, der betonte, das Wissen um den Bedarf des Neubaus sei kein
plötzliches Ereignis gewesen. „Wer abreißt und erst dann richtig
plant, begeht ein Organisationsverschulden und spielt mit der
Sicherheit der Bürger.“ Der Bau des Feuerwehrhauses und der Kauf
des neuen Löschfahrzeugs diene nicht der persönlichen
Bedürfnisbefriedigung der freiwilligen Feuerwehrleute. Die Gemeinde
Windeck habe die gesetzliche Pflicht eine den örtlichen
Verhältnissen entsprechende leistungsfähige Feuerwehr zu
unterhalten.

Nicht alles sei optimal“, verwies der Löschzugführer auf die
Bewertung der Unfallkasse NRW, die den Neubau mit einer Vier minus
bewertet habe. Der Löschzug sei aber dankbar wieder im Feuerwehrhaus
zu sein. Besonders dankte er der Firma WMV im Maueler Gewerbegebiet.
Sie hatte dem Löschzug während der gesamten Bauzeit eine Ersatzhalle
zur Verfügung gestellt. Die geplanten Kosten für den Neubau belaufen
sich auf 500.000 Euro, der Kassensturz ist noch nicht erfolgt.

Bevor Bürgermeister Hans-Christian Lehmann die Schlüssel an
Löschzugführer Marco Rövenich übergab, ergriff auch er das Wort
und dankte den Kameraden für ihren Einsatz und die Ausdauer. Er
wünschte ihnen eine gesunde Rückkehr von allen zukünftigen
Einsätzen. Auch gestand er ein, dass vieles hätte besser laufen
können. „Ich glaube, es gab viele Missverständnisse. Ich hatte
aber nie den Eindruck, dass der Rat sich gegen sie stellt.“ Für den
ausstehenden Neubau des Herchener Feuerwehrhauses versprach er externe
Berater hinzuzuziehen, so wie es sich der Rosbacher Löschzug von
Beginn an gewünscht hatte.

Das alte Löschfahrzeug „Rudi“ - benannt nach dem ehemaligen
Löschzugführer und verstorbenen Ehrenmitglied Rudi Kamp - hat
ausgedient. Das neue Nachfolgefahrzeug, ein 15 Tonnen schwerer
Iveco-Magirus mit 300 PS und Allradantrieb, verfügt entsprechend den
Anforderungen an eine moderne Feuerwehr über neue Technik und
wesentlich mehr Ausrüstung für die Brand-

bekämpfung. Es bietet Platz für neun Feuerwehrleute und führt 2400
Liter Löschwasser an Bord. Es ist mit einem Sprungretter mit
selbstaufblasendem Luftpolster zur Personenrettung bis zu 16 Meter
Höhe ausgestattet. Der evangelische Pfarrer Walter Pollmann sprach
ein Dankgebet, und sein katholischer Kollege Andreas Luckey segnete
Fahrzeug, Neubau, Wehrleute und Besucher.

Eingeläutet hatte am Vorabend die Band „Querbeet“ den Tag der
offenen Tür. Nach der Übergabe der Fahrzeughalle und des
Löschfahrzeugs gab es Live-Musik von den Schabernackern, eine
Fahrzeugschau, Rundfahrten und eine Hüpfburg für die Kinder.

- Sylvia Schmidt

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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