Erholungsdruck auf die Natur
Umweltschützer bitten darum, ruhige Bereiche zu schonen

Über die angerichteten Schäden informiert sich Stefan Walterscheid von der Hennefer Forstbetriebsgemeinschaft vor Ort.                                                                                     Foto Harald Röhrig | Foto: Harald Röhrig
  • Über die angerichteten Schäden informiert sich Stefan Walterscheid von der Hennefer Forstbetriebsgemeinschaft vor Ort. Foto Harald Röhrig
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Windeck - Der Erholungsdruck auf die Natur wird auch im Windecker Ländchen und
den Nutscheid-Wäldern immer größer. Denn in diesen Corona-Zeiten
und den ersten Frühlingstemperaturen streifen immer mehr
Spaziergänger und Erholungssuchende durch Wälder und Felder. Leider
halten sich viele von ihnen aber nicht an die Regeln und verursachen
so erhebliche Störungen, leider auch in den Naturschutzgebieten.

Manchmal werden sogar erhebliche Schäden angerichtet wie zum Beispiel
im westlichen Beginn der Nutscheid in Hennef. Auch in der Sitzung des
Beirates bei der Unteren Landschaftsbehörde wurde das Fehlverhalten
von Besuchern und Spaziergängern kritisiert.

Wie Dr. Michael Pacyna (Landesgemeinschaft für Naturschutz und
Umwelt) und Georg Freiherr von Loe (Rheinischer
Landwirtschaftsverband) berichteten, springen immer häufiger nicht
angeleinte Hunde durch Felder und Wälder, Waldbesucher streifen
querfeldein, auch Mountainbiker fahren durch Kulturen, statt auf den
Wegen zu bleiben. Sogar Hütten werden im Wald gebaut.

Im Kottenforst zum Beispiel habe sich die Besucherzahl fast
verdreifacht. Von Loe appellierte deshalb an die Bevölkerung, ruhige
Bereiche im Wald zu schonen. Beiratsvorsitzender Dr. Norbert
Möhlenbruch (Landesjagdverband) äußerte die Hoffnung, dass die zwei
zusätzlichen neuen Mitarbeiter beim Naturschutzamt helfen können,
draußen für mehr Ordnung zu sorgen. Im Wald der Hennefer
Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) waren unbekannte Rowdies zu Gange und
beschädigten neu angepflanzte Kulturen. Dort wie auch in Windeck
haben viele Waldbesitzer nach den durch Borkenkäfer und Dürre
bedingten Kahlschlägen damit begonnen, die freien Flächen wieder
aufzuforsten. Unbekannte Täter knickten bei Bödingen die Spitzen von
rund 150 frisch gepflanzten Kirschbäumchen ab. Merkwürdigerweise
wurden nur Kirschbäumchen und keine der anderen angepflanzten
Bäumchen wie Eichen, Buchen oder Lärchen beschädigt. „Da hat wohl
jemand was gegen Kirschen im Wald“, meint der Vorsitzende der
Forstbetriebsgemeinschaft, Stefan Walterscheid, der von einem
Sachschaden von rund 450 Euro ausgeht. Walterscheid hält es für
ausgeschlossen, dass die Schäden durch Wildtiere wie Rehe oder
Wildschweine angerichtet wurden. Also müssen Unbekannte die Bäumchen
umgeknickt haben. Leider ist das kein Einzelfall.

- Harald Röhrig

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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