Obernauer Kochbücher
Verkauf beim Martinsmarkt
Obernau - Vor 20 Jahren erschien das erste Obernauer Kochbuch -
Jubiläumssonderverkauf auf dem Rosbacher Martinsmarkt
Christa Feige gehört zu den Frauen der ersten Stunde. Als sich 1975
der Bürgerverein Obernau gründete, war sie dabei. Als der Verein 22
Jahre später sein erstes Koch- und Backbuch mit bewährten und
ausprobierten Rezepten der Obernauer Hausfrauen herausgab, gehörte
sie ebenfalls zum Kochbuch-Team um die mittlerweile verstorbene
Hannelore Hundhausen.
Bis heute sind fünf Bände „Den Obernauern in die Töpfe
geschaut“ und zwei Kalender mit Rezepten erschienen.
Jeder neu erschienene Band wurde ein Renner.
Zum 20-jährigen Jubiläum startet der Verein am 5. November auf dem
Martinsmarkt in Rosbach einen Sonderverkauf zu Sonderpreisen.
„Die Idee ein Kochbuch herauszubringen ist aus der Not heraus
entstanden“, erinnert sich Christa Feige. „Wir hatten den Wunsch
ein Dorfhaus zu bauen, aber kein Geld. Aus öffentlichen Töpfen war
nichts zu bekommen.“
Uwe Klein erkannte die Zeichen der Zeit und schlug vor, ein Kochbuch
mit Landfrauenrezepten heraus zu geben, um Geld in die klamme
Vereinskasse zu bringen.
„Das Vorhaben wurde damals eher belächelt“, schmunzelt Christa
Feige.
Die Frauen im Vorstand griffen den Vorschlag trotzdem auf und
diskutierten heiß, wie ein solches Kochbuch auf den Weg gebracht
werden könnte.
„Es müsste was Besonderes sein“, waren sie einig.
„Wir wollten schöne erprobte Rezepte, die gut nach zu kochen sind.
Wir wollten nichts Übertriebenes, sondern gut bürgerliche Küche.“
Die Frauen starteten einen Aufruf im Dorf und machten sich an die
Umsetzung. Zum Martinsmarkt 1997 wurde Band I vorgestellt. „Wir
hatten eintausend Exemplare drucken lassen, aber nur 400 waren
pünktlich geliefert worden. Wir waren in kürzester Zeit
ausverkauft.“ Alle wollten das Buch haben. Bereits im Dezember
mussten weitere tausend Exemplare nachgedruckt werden. Jeder Band war
ein Erfolg. Der letzte Band V erschien 2012, danach noch zwei
Rezept-Kalender. Bis heute wurden 26.000 Stück verkauft.
Rezeptbücher brachten Geldsegen
Was niemand für möglich gehalten hätte, wurde wahr. Die Einnahmen
aus dem Buchverkauf und der Verkauf von selbst gemachten Likören,
Marmeladen und Gebäck brachten den finanziellen Segen.
Ende 2007 eröffneten die Obernauer ihr eigenes neues Dorfhaus an der
Grundschule. Später folgte der Spielplatz.
„Wir sind stolz darauf, dass wir es ausschließlich mit Eigenmittel
und in Eigenleistung ohne Schulden errichten haben“, so Feige.
In Australien wird „obernauerisch“ gekocht
Sogar bis nach Australien und Amerika schafften es die Bücher mit den
Lieblingsrezepten aus Obernau.
Uwe Klein schwört auf Gerichte wie „Uwe’s Bananenschnitte“ und
Putensteak mit Möhren-Käsekruste.
Mit strategischer Raffinesse machte Christa Feige ihre Enkel zu Fans
der Obernauer Küche. Zu jedem Gericht erzähle ich eine Geschichte.
„Weil Linsensuppe nicht so schön aussieht, erzählte ich ihnen
beispielsweise, es seien Smarties in der Suppe. Das erzählten sie den
Nachbarn und die wollten sofort wissen, wie ich es gemacht habe, dass
die Smarties nicht in der Suppe schmelzen.“
Weitere Kochbücher oder Kalender wird der Verein nicht mehr
herausgeben.
„Die Zeit ist vorbei, heute werden die Rezepte im Internet
nachgeschaut. Deshalb verkaufen wir jetzt zum Jubiläum unsere
Restbestände“, begründet Uwe Klein die Entscheidung des Vereins,
der sich schon einem neuen Projekt widmet. „Wir sind gerade dabei
eine Theatergruppe zu gründen, um den Dorfzusammenhalt zu
stärken.“
Im November und Dezember 2017 sind die Kochbücher auf dem
Martinsmarkt und bei allen Verkaufsstellen zum Jubiläums-Preis
erhältlich: Band I bis V kosten pro Stück statt 10 Euro nur 6 Euro.
Fünf Bände im Pack kosten 25 Euro. Verkaufsstellen im Internet
unter: www.windeck-obernau.de/kochbücher-kalender/verkaufsstellen
- Sylvia Schmidt
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.