Epochenfest
Von Wikingern, Kelten & Römern

Die Flugschau der Falknerei lockte die Zuschauer an.                                                          | Foto: Sylvia Schmidt
  • Die Flugschau der Falknerei lockte die Zuschauer an.
  • Foto: Sylvia Schmidt

Windeck. Eine elende Gestalt ist gewandet in schmutziges, zerrissenes Sackleinen und läuft tief gebückt den Besuchern des Epochenfestes auf Burg Dattenfeld entgegen. Es ist eine Begegnung mitten ins Herz einer Reise in eine fern zurückliegende Zeit. Wikinger, Kelten, Römer, mittelalterliche Ritter, Händler und anderes Volk lagern auf dem Burggelände und geben zwei Tage lang Einblick, wie die Menschen zu ihrer jeweiligen Zeit gelebt haben. Auf der Wiese vor dem Burg haben Händler und Wirtsvolk ihre Zelte aufgeschlagen.

„Hobbyisten“ sind es, die auf dem Burggelände in friedlicher Koexistenz ihrem Treiben nachgehen, mit Ausnahme der Schaukämpfe, dann wirbeln die Schwerter durch die Luft. Hübsch anzuschauen sind die mittelalterlichen Musikerinnen, die mit ihren Instrumenten die Besucher unterhalten. Aufsehen erregt auch der hünenhafte Marcus Flavius Arminius und seine gülden glänzenden Ausrüstungsgegenstände aus der Römerzeit. Sowohl Ross als auch Reiter tragen eine „Lorica Squamata“, einen Schuppenpanzer, wenn sie unterwegs sind. Der Römer heißt im wahren Leben Hermann Klinkhammer, kommt aus Mechernich. Für das Rheinische Landesmuseum Bonn zeigt er als Meldereiter, was für oder gegen die Reiterei damals eingesetzt wurde, etwa Schrift- und Wachsrollen für die Whatsapp-Nachrichten der Antike oder eine Fernwaffe, ein Torsionsgeschütz.

Nebenan bei Katja Kurth aus Xanten, die als Zugehörige zur Volksgruppe der Pikten auftritt, dreht sich alles um Kriminalität und Falschspielerei im Römischen Reich. Schon damals wurden die Würfel gezinkt, beispielsweise indem sie mit Blei beschwert wurden, damit die Sechs fällt.

Förmchen für Falschgeld gibt es und wer erwischt wird, dem droht die Halsgeige, mit der am Hals beide Hände in Eisen gelegt werden. „Graf Reichenbach“ sitzt am Webstuhl, 180 Stunden braucht er für ein Wolltuch 70 Zentimeter breit und 2,10 Meter lang. Racknara ist eine Wikingerfrau, sie fertigt Laternen aus Tierhaut und schnürt Borten aus Baumwoll-, Seiden- und Leinenfäden. Ulrike Glaubitz ist auch im wahren Leben Bildhauerin, sie zeigt die traditionelle Steinbearbeitung.

Naturschwämme und wie mit Flint, Markasit und Zunder Feuer gemacht wird und vieles mehr, gibt es zu entdecken.

Beeindruckt waren große und besonders die kleinen Besucher von der Flugschau mit Schleiereule, Wüstenbussard und dem beeindruckend mächtigen Seekopfadler Avalon.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Sylvia Schmidt aus Windeck

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