Bombenangriff auf Rosbach
Vor 75 Jahren: Der schwärzeste Tag

Vor der Salvatorkirche in Rosbach erinnern Gedenkstein und -tafel an den Bombenangriff einer englischen Fliegerstaffel auf den Ortskern am 2. Februar 1945. | Foto: Sylvia Schmidt
  • Vor der Salvatorkirche in Rosbach erinnern Gedenkstein und -tafel an den Bombenangriff einer englischen Fliegerstaffel auf den Ortskern am 2. Februar 1945.
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Rosbach - „Selig sind die Friedfertigen“, diesen Bibelvers hat der
Förderverein Historisches Rosbach als Aufschrift auf den Gedenkstein
setzen lassen, der jetzt, 75 Jahre nach dem Bombenangriff auf Rosbach,
in einer Gedenkstunde eingeweiht und gesegnet wurde. Eine
Informationstafel gibt Auskunft über den 2. Februar 1945, als eine
englische Fliegerstaffel ihre totbringende Bombenlast über Rosbach
abwarf. Innerhalb von Sekunden lag der Ortskern in Schutt und Asche.
Die Zeiger der Kirchturmuhr blieben um 11.43 Uhr stehen. Seither
läuten die Kirchenglocken am Jahrestag zu dieser Zeit, um an das
Geschehen zu erinnern.

Den Ehrenamtlichen vom Förderverein Historischen Rosbach ist es zu
danken, dass es nach 75 Jahren endlich gelungen ist, vor der
Salvatorkirche eine kleine Gedenkstätte zu installieren, die an
Rosbachs schwärzesten Tag in der Geschichte erinnert. Der Posauenchor
RoDa Brass spielte zum Auftakt, dann begrüßte Franz-Josef Bernhart
vom Förderverein rund 50 Bürger, die sich vom Regen nicht hatten
abhalten lassen. Finanziert hat der Verein die Anschaffung mit
Fördermitteln, Spenden und Eigenmitteln. Bürgermeisterin Alexandra
Gauß gab ihrer Überzeugung Ausdruck, wie wichtig das Erinnern in
Zeiten sei, wo Gesellschaften auseinanderdriften und Europäische
Gemeinschaft unter Druck stehe. „Wir leben seit drei Generationen
ohne Krieg, das hat es vorher noch nie gegeben.“

Innerhalb weniger Minuten zerstörten die Bomben damals 95
Wohnhäuser, das Rathaus, zwei Schulen, 252 Wohnungen und zwei Kirchen
schwer. 42 Bürger überlebten den Angriff nicht sowie 20 Soldaten,
die allerdings nicht im Sterberegister geführt werden.

Der katholische Pfarrer Alfons Holländer und sein evangelischer
Kollege Jurij Lange sprachen Worte zur Einweihung und Einsegnung.
Holländer sprach von einem Stein gegen das Vergessen, einem Aufruf
wachsam gegen Ausgrenzung zu sein und Brücken zu schlagen. „Wir
leben nur in einer Welt.“

- Sylvia Schmidt

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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