100 Jahre Kantorei Rosbach
Vorzügliches Zusammenspiel

Die Kantorei Rosbach machte auch beim Jubiläumskonzert Gott alle Ehre, sie präsentierte sich glanzvoll mit einem hörenswerten Programm.                                                                               | Foto: Sylvia Schmidt
  • Die Kantorei Rosbach machte auch beim Jubiläumskonzert Gott alle Ehre, sie präsentierte sich glanzvoll mit einem hörenswerten Programm.
  • Foto: Sylvia Schmidt

Rosbach. Der Landwirt Wilhelm Köpe aus Windeck-Mauel war gerade 27 Jahre alt, als er 1923 die Chorarbeit der neu gegründeten Kantorei Rosbach übernahm.

Der Erste Weltkrieg hatte berufliche Träume zerstört, und als Landwirt blieb ihm für eine musikalische Ausbildung keine Zeit. Die Musik war seine Leidenschaft. Aus Interesse brachte er sich notwendige Kenntnisse selbst bei.

Beim Jubiläumskonzert sangen sowohl Tochter Margret als auch Enkel Markus zur Ehre Gottes mit, so wie der Chor es seit einhundert Jahren hält.

Was die 40 Sängerinnen und Sänger mit den Gästen der Camerata Instrumentale Siegen an stimmlichen und Saitenklängen vorbereitet hatten, war allerfeinster Hörgenuss, der bei fast jedem neuen Titel zu überraschen verstand. Der Chor eröffnete das Konzert mit Ave verum vom Mozart. Es folgten Lieblingsliedern des Chores, zu denen auch das Vater unser von Christian Heinrich Rinck gehört. Im folgenden Block hatte Michael Ullrich, der seit 2005 den Takt angibt, sehr hörenswert der musikalischen Vielfalt der 1920er Jahre eine Bühne bereitet. Den Auftakt machte die Bassnachtigall von Erwin Schulhoff, eine sarkastische Groteske, von Tobias Knobloch am Fagott mit Witz und Leichtigkeit präsentiert. Der Chor brillierte vielfarbig mit Liedern von Igor Strawinsky, Scott Joplin, Max Reger, Debussy und Hindemith, den Hyeyoung Choi an der Orgel auferstehen ließ. Hinreißend erfüllte die Stimmenflut den Raum zu Carl Orffs „Odi et amo“. Susanne Knobloch spielte „Dance de la Chevre“ von Arthur Honegger auf der Flöte.

Die Chorvorsitzende Manuela Hankwitz, Pfarrer Oliver Cremer und Kreiskantorin Annemarie Sirrenberg leiteten jeweils den nächsten Block mit ihrer Begrüßung ein. Sichtliche Freude empfand Ullrich daran, drei „frische“ Chorteile aus Kantaten von Christoph Graupner aufzuführen, die erste Aufführung nach 300 Jahren. Im letzten Teil erhielten geistliche Lieder ein schwungvolles Kostüm mit poppigen Noten. Es gab verdiente Standing Ovations.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Sylvia Schmidt aus Windeck

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