Lebensgefahr am Wasserfall
Wassermassen könnten alles wegreißen
Schladern - Nachdem ein 13-jähriger Junge, der beim Klettern im Wasserfall
gestürzt war und nicht mehr aus eigener Kraft ans Ufer konnte, von
Feuerwehrleute und weiteren Helfern gerettet wurde, gibt es ernste
Warnungen vor einem Betreten des größten Wasserfalls in NRW. Denn
auch bei niedrigem Wasserstand im Katarakt, wenn das meiste Wasser in
die Turbinen des Kraftwerkes oberhalb der Stauermauer geleitet wird
und nur noch wenig über die Dammkrone in den Wasserfall fließt, ist
es lebensgefährlich, dort zwischen den Felsen herum zu klettern.
Darauf weist jetzt Paul Kolb hin, der die Turbinen des
Wasserkraftwerks für den Besitzer unterhält. Er warnt eindringlich
vor dem Betreten des Wasserfalls, der im FFH-Gebiet der Sieg ohnehin
unter Naturschutz steht. Durch die Turbinen des Kraftwerks laufen laut
Kolb bei voller Leistung jede Sekunde 16 000 Liter Wasser aus dem
Fluss und werden weiter unterhalb wieder eingeleitet. Mit dieser
Wasserkraft werden rund drei Millionen Kilowattstunden im Jahr
erzeugt. Falls die Maschinen aber durch das RWE abgeschaltet werden
oder durch einen Defekt ausfallen, schließen sich die Tore am Einlauf
vor den Turbinen automatisch.
Dann ergießen sich die 16 000 Liter pro Sekunde plötzlich
zusätzlich über die 84 Meter breite Staumauer in den Wasserfall und
reißen alles mit sich. Leider werden die Hinweisschilder, die rund um
den Wasserfall stehen und dessen Betreten verbieten, oft nicht
beachtet, sagt Kolb.
- Harald Röhrig
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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