Alte Tradition wiederbelebt
Wieder Trauerzüge in Windeck mit reiner „Pferdestärke“
Windeck - Eine ungewöhnliche Beerdigungsgesellschaft zog jetzt von der
Schladerner Ortsmitte zum Waldfriedhof unterhalb des Sportplatzes. Wie
früher in den Zeiten ohne Autos und auch noch bis in die 1950er- und
1960er-Jahre üblich, wurde dabei der Sarg des Verstorbenen auf einem
Leichenwagen gefahren, der von zwei Pferden gezogen wurde. Der
verstorbene Helmut Schulz hatte sich das ausdrücklich für seine
letzte Reise gewünscht. Eine große Trauergemeinschaft schritt hinter
dem Pferdewagen den steilen Berg zum Friedhof hoch, um Schulz die
letzte Ehre zu erweisen. Den Wagen zogen mit „Jule" und „Elix"
zwei Rheinisch-Deutsche Kaltblüter von Hubert Zimmermann aus
Altwindeck („Erlebnisse mit Kaltblütern"). Zimmermann schaffte sich
vor Kurzem einen Leichenwagen aus dem Oberbergischen Kreis an, der von
Pferden gezogen wird. Den etwa 40 Jahre alten Nachbau will er künftig
für Trauerzüge anbieten.
Damit wird eine alte Tradition wieder aufgenommen. Denn als noch keine
Autos fuhren, waren die Transporte mit Pferdewagen allgemein üblich,
auch mit speziellen Wagen für Beerdigungen. Im Altwindecker
Heimatmuseum ist ein solches Original-Gefährt zu sehen, das die
Museumsfreunde sich aus Lothringen besorgten, weil in unserem Raum
keine Pferdeleichenwagen mehr erhalten waren. Dieses Museumsgefährt
kann allerdings nicht mehr im Straßenverkehr eingesetzt werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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