Tag der offenen Gartenpforte

Wo Frauenschuh & Zitronen blühen

Dattenfeld - So ein Garten ist ein eigenwilliger Kosmos, in dem unzählige Faktoren
zusammenspielen. Mal gehen die Pläne ihrer Besitzer auf, regelmäßig
durchkreuzen sie die aber auch. Gisela und Gerd Dederichs aus
Dattenfeld hatten eigentlich zur Offenen Gartenpforte ihre blühende
Rosenpracht zeigen wollen.

Kälte und Regen im Frühjahr haben das Gartenjahr um einige Wochen
zurückgeworfen. Den Besuchern dürfte es vermutlich nicht einmal
aufgefallen sein. Eine schier überbordende Vielfalt an grünen
„Hausgenossen“ nimmt sie im 300 Quadratmeter großen
Gartenparadies in Empfang.

Vor dem Haus wächst Gemüse im Hochbeet zwischen einem Blumenmeer und
Bienenkästen. Im Hausgarten geben sich gerade Iris, Akeleien,
Pfingstrosen, Salomonsiegel, Azaleen, Kornblumen, Margeriten und
vieles mehr die Ehre. Alles in den Schatten stellt der gelbe
Frauenschuh am Teich mit seinen prallen Pantöffelchen, wie nur Feen
sie zum nächtlichen Tanz tragen können. Weiter geht es auf
verwunschenem Pfad zum Glashaus. Dort aalen sich verwöhnte
„Sonnenanbeter“. Zahlreiche Tomatensorten haben an der
sonnig-überdachten Hauswand einen idealen Standort. Zum Verweilen
liebt Gisela Dederichs ein lauschiges Mauerplätzchen, über das die
Rosen wuchern.

Vor beinahe 40 Jahre hatten die damals jungen Eltern sich der
schmucklosen Wiese um ihr Haus angenommen. Einziger Bewohner war ein
Kirschbaum. Gut eingebettet ist die Flora heute mit Sitzecken, Wegen,
Mauern, Einfassungen für den Brunnen, Wasserbecken oder -teich.
Holzschuppen, Staketenzaun, aber auch Blech- und Metallwaren
versprühen ihren Charme. Prächtig gedeihen die Zitronen neben dem
Holunder, Kräuter wachsen in einer frühzeitlichen Waschmaschine.

Ob die beiden vom Garten ins Haus einfach immer weiterbauen oder
umgekehrt, lässt sich kaum sagen. „Ich entscheide beim Machen, was
aus einem Werkstoff wird. In der Gartenküche, die natürlich nicht
fehlen darf, hat der Hausherr er seine Drechselarbeiten aus Zirbenholz
ausgestellt, seit ein paar Jahren ein weiteres Hobby.

- Sylvia Schmidt