Ausbildungsbörse
„Die Zeiten haben sich geändert!“
Bonn (fes). „Wir haben die Börse nach zwei Jahren Corona-Pandemie wieder aus dem Dornröschenschlaf geweckt und freuen uns, dass wir wieder präsent vor Ort sein können, damit sich unsere Unternehmer und die potenziellen Auszubilden persönlich kennenlernen können“, betonte Jürgen Hindenberg, Geschäftsführer Berufsbildung und Fachkräftesicherung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg. Zum 27. Mal hatten die Agentur für Arbeit Bonn, die IHK sowie die Kreishandwerkerschaft zur zweitägigen Ausbildungsbörse „Berufsstart 2022/23“ eingeladen, um ersten Mal ins Beueler Brückenforum. Rund 2.000 interessierte junge Frauen und Männer waren gekommen, um sich über ihre Berufs- und Karrierechancen und ihre möglichen künftigen Ausbilder und Arbeitgeber zu informieren.
Das große Thema auch in der Region Bonn/Rhein-Sieg ist der Fachkräftemangel quer durch alle Branchen. An den beiden Tagen, an denen unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt wurden, waren jeweils 50 Betriebe zu Gast: „Wir hätten die Börse noch erweitern können um einen dritten Tag, es hatten sich noch 50 weitere Unternehmen gemeldet“, schilderte Bernd Lohmüller, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Bonn. Am Montag stellten sich Firmen mit den Schwerpunkten Industrie und Handel vor, am Dienstag standen technisch orientierte Firmen im Fokus. Die Palette reichte von Pflegedienstleistern über Handwerksberufe, über den Lebensmitteleinzelhandel, Zoll, Finanzamt, Behörden bis hin zu einem großen Freizeitpark.
Die Zeiten haben sich gewandelt, wie die Geschäftsführerin des Jobcenters Rhein-Sieg, Anja Roth, erklärte und sprach von einer Trendumkehr auf dem Ausbildungsmarkt: „Jetzt müssen sich die Betriebe um qualifizierte Nachwuchskräfte bewerben und versuchen, diese auf der Börse mit attraktiven Angeboten an ihre Stände zu locken.“
Dafür gab es auf der Veranstaltung beispielsweise einen „Berufs-Parcours“ um verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten kennenzulernen. Besonders zu kämpfen, geeignete Mitarbeiter zu finden, hat vor allem die Pflege- und Handwerksbranche. Janin Fester, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Bonn/Rhein-Sieg, möchte daher auch vor allem junge Frauen motivieren, ins Handwerk zu gehen, gerade in den Zeiten des Klimawandels und der Energiewende sei dies ein vielfältiges, krisensicheres, modernes und kreatives Aufgabenfeld mit tollen Aufstiegsmöglichkeiten. Jürgen Hindenberg warb für das Duale Ausbildungssystem mit einer attraktiven Ausbildungsvergütung, die im Schnitt bei 1028 Euro monatlich liege.
Viele junge Menschen hatten sich gut vorbereitet auf den Messebesuch und Bewerbungsunterlagen mitgebracht, um diese in persönlichen Gesprächen checken zu lassen, knüpften Kontakte für Betriebspraktika oder gleich für die Bewerbung um einen passenden Ausbildungsplatz.
Bernd Lohmüller ist sich sicher, dass heutzutage jeder einen geeigneten Ausbildungsplatz finden kann und gab den Jugendlichen den Rat mit auf den Weg: „Geht bloß los, startet und seid mutig, nutzt eure Chancen. War es der falsche Weg, biegt ihr noch einmal ab.“
Die Bonner Ausbildungsbörse war gleichzeitig der regionale Auftakt der bundesweiten Woche der Ausbildung. Ab dem kommenden Montag bietet die Agentur für Arbeit Bonn zahlreiche Aktionen an:Montag, 13. März, 11 Uhr, Bundeskunsthalle, Helmut–Kohl-Allee 4: Podiumsdiskussion: Handwerk und Berufe im Wandel
Mittwoch, 15. März, Hauptgebäude der Universität Bonn: „Doktorhut – Alles gut?! Karriereperspektiven nach der Promotion“.
Mittwoch, 15. März, 16.30 Uhr bis 18 Uhr : Online-Vortrag zum Thema Nachhaltigkeit. Einwahllink auf der Homepage von www.Berufsberatung-Bonn.de.
Donnerstag, 16. März, 10 bis 17 Uhr: Bonner Karrieretag im Telekom Dome, Basketsring 1.Weitere Informationen unter: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/bonn/woche-der-ausbildung-2023
Redakteur/in:Frank Engel-Strebel aus Bornheim |
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