Notfallkochbuch
Wie kocht man ohne Strom?

Spaß beim Kochen und Probieren hatten die Medienvertreter bei der Vorstellung des Notfallkochbuchs. | Foto: hm
  • Spaß beim Kochen und Probieren hatten die Medienvertreter bei der Vorstellung des Notfallkochbuchs.
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Bonn - Was passiert wenn der Strom für längere Zeit ausfällt? Wie
abhängig die Bevölkerung von Strom ist, konnten am 19. Februar 2019
die Bewohner des Berliner Stadtteil Köpenick gut 31 Stunden lange
erleben, als bei Bauarbeiten ein Stromkabel so stark beschädigt
wurde, dass „das Licht ausging“. Etwa 30.000 Haushalte und 2.000
Betriebe waren vom Blackout betroffen. Es funktionierte nichts mehr
was mit Strom betrieben wurde. Auch die Geschäfte mussten schließen.

In der Regel werden Stromausfälle in wenigen Stunden behoben. Der
Stromausfall in Köpenick war allerdings ein Warnschuss, was dazu
führte, dass ein neues Katastrophenschutzgesetz in Angriff genommen
wurde.

Warme Mahlzeiten sind während solcher Krisen nicht möglich. So nahm
das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) den
Jahrestag zum Anlass, um im Katastrophenschutzzentrum Bonn-Beuel das
Projekt, „Notfallkochbuch (Arbeitstitel, Kochideen für alle Fälle
– nicht nur für die Katastrophe“, vorzustellen und zu zeigen, wie
man auch im Katastrophenfall noch kochen kann.

Das noch zu realisierende Kochbuch soll nach Erscheinen bundesweit zur
Stärkung der Resilienz der Bevölkerung beitragen, um „für alle
Fälle“ vorbereitet zu sein und ist eine Initiative der
Helfer-Organisationen, die gemeinsam den Katastrophenschutztag NRW am
27. Juni 2020 in Bonn vorbereiten.

Das Ausgangsszenario für den Rezeptwettbewerb ist ein länger
anhaltender Stromausfall von mehreren Tagen. Die
Lebensmittelgeschäfte sind geschlossen, ein Zugang zu frischen
Lebensmitteln ist somit nicht mehr möglich. Herd und Kühlschrank
verweigern ihre Dienste. Ohne Strom bleibt auch die gewohnte
Wasserversorgung aus. Die Zubereitung einer Mahlzeit für die Familie
wird in solch einer Situation zu einer echten Herausforderung.

Gut wenn man dann einen Notvorrat mit Wasser, Nudeln, Brot,
Kartoffeln, Reis, Konserven. Nüssen und H-Milch zu Hause hat. Neben
Öl und Fett sollten aber auch Produkte vorhanden sein, die man auch
sonst im Alltag verwendet. Von denen kann man einfach mal zwei oder
drei Packungen mitnehmen und diese nach Verbrauch immer wieder
nachkaufen. So kann man nach und nach einen Vorrat aufbauen.

Im Idealfall sollen zehn Tage bevorratet werden. Bei Platzmangel kann
auch mit zwei oder drei Tagen begonnen werden. Die meisten
Katastrophen sind dann entweder in der Bewältigungsphase und man kann
sich wieder neu versorgen, oder die Hilfsleistungen der Organisationen
sind bis dahin angelaufen.Wie man dann mit bescheidenen Mitteln auf
Gas kochen kann, demonstrierten die Helfer des Roten Kreuzes und der
Feuerwehr, die zwei Rezepte vorbereitet hatten.

Bei der Präsentation des Projektes im Katastrophenschutzzentrum
wurden aus Mitteln und Zutaten der „BBK-Checkliste für den
Notvorrat ein leckeres Essen“ ohne Strom zubereitet.

Zum einen eine Hauptspeise mit Couscous und eingelegtem Gemüse,
getrocknetem Obst und Nüssen sowie eine Nachspeise. Hierzu wurden
Pfannkuchen mit Eierersatz und H-Milch zubereitet, dazu gabs
Marmelade. Großen Zuspruch fand das in einer Springform über der
Gasflamme gebackene Baguette. Verwendet wurden 250 Gr. Mehl, 160 ml.
lauwarmes Wasser 1 Tüte Trockenhefe, Salz und Zucker.

Zum Wettbewerb sollen ab sofort Bürgerinnen und Bürger bis zum 31.
Mai aufgefordert werden, Rezepte für Gerichte einzureichen, die sich
ohne elektrische Kochgelegenheit zubereiten lassen. Das Thema
Notbevorratung soll lesenswert und interessant gestaltet werden.

Im Rezept sind haushaltsübliche Gewürze erlaubt. Alle genutzten
Kochutensilien und Brennstoffe, Personenanzahl, Vorbereitungs- und
Kochzeit sind zu benennen, schriftlich mit der Angabe eines Titels
einzureichen. Dem Vorschlag ist zudem ein Beweisbild beizufügen. Aus
allen Einsendungen wird eine Jury die besten Rezepte für das
„Notfallkochbuch“ auswählen. Die Vorschläge können entweder per
E-Mail an:
notfallkochbuch.bbk@gmail.com
oder per Post an: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und
Katastrophenhilfe, Referat Information der Bevölkerung, Selbstschutz,
Selbsthilfe Kennwort: Notfallkochbuch Provinzialstraße 93, 53127
Bonn, übermittelt werden.

Weiterführende Informationen zu den Sachpreisen, zum Bundesamt für
Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unter:
www.BBK.bund.de, auf dem
dortigen YouTube-Kanal oder auf Twitter
@BBK_Bund.

- Helmut Müller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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