Brühler Karnevalszug hat Jubiläum
Jecke Vorfreude auf den Jubiläums-Elias

„Uns Bähnche kütt“: Die Kyffhäuser erinnern an den „Feurigen Elias“. | Foto: Stadtarchiv Brühl/ H. Weingarten
  • „Uns Bähnche kütt“: Die Kyffhäuser erinnern an den „Feurigen Elias“.
  • Foto: Stadtarchiv Brühl/ H. Weingarten

Brühl. Endlich wedder! D’r Zoch kütt! Dazu auch noch ein ganz besonderer: Sonntag, 19. Februar geht der „Närrische Elias“ zum genau 50. Mal!

Der mit viel jecker Vorfreude erwartete Jubiläums-Elias startet um 12.30 Uhr in der Bonnstraße und nimmt folgenden Weg: Uhlstraße, Markt, Kölnstraße, Königsstraße, Kurfürstenstraße, Friedrichstraße und über die Mühlenstraße zurück zur Uhlstraße.

Der erste Närrische Elias - ein Rückblick

„Ons Bröhl es wedder do“ lautet das Motto des ersten Zochs durch die Innenstadt 1971 nach einer Pause von 18 Jahren: 30 Wagen, 40 Fußgruppen, Tambour- und Musikcorps bilden Sonntag, 21. Februar 1971 einen 1,5 Kilometer langen Zug, und es ist der Beginn einer großen Brühler Erfolgsgeschichte.

„Die begeisterten Brühler standen zu Zehntausenden drei- und vierfach gestaffelt am Zugrand und empfingen 200 Zentner Kamelle, sowie 5000 Strüßger, Farina-Fläschchen und Schokoladentäfelchen“, schreibt die Kölnische Rundschau.

Die Kicker des SC Renault Brühl schießen im andauernden Nieselregen durch eine vom ZDF-Sportstudio entlehnte Torwand Plastikbälle in die jubelnde Menge und die Feuerwehr schlägt Alarm gegen ihre geplante Verlegung der Wache aus der Innenstadt an die Bergerstraße: „Brände sind eine Stunde vorher anzumelden.“

Lebensretter und Rotkreuzhelfer freuen sich über die Wiedergeburt des innerstädtischen Karnevals: „18 Jahre war er krank, jetzt läuft er wieder, Gott sei Dank.

Der BTV trauert dem für Brühl ausgefallenen „Spiel ohne Grenzen“ nach, die Kyffhäuser bekommen viel Beifall für den von ihnen gebauten Elias. „Kleiner geht et nit“, meint eine Fußgruppe zum Bau des neuen Hallenbads.

Die SC-Fußballer wandeln ihr Stadion in ein „Enten-Naturschutzgebiet“ um, die Faltbootfreunde kritisieren die Genehmigung für das Bootshaus am Heider Bergsee: „Zutritt nur für Fremde.“

Donnernd und krachend fahren die Schützen mit - sie haben auf ihrem Wagen eine Böllerkanone montiert. Man sieht „Möd Beamte“, die erste „Schwalbe“ für ein Brühler Eros-Center und den Max-Ernst-Brunnen („Nennt mich Max, aber nehmt mich Ernst“).

Die Treuen Husaren reiten wegen Pferdeknappheit auf Bierfässern, Eltern und Kinder vom Rodderweg steuern ein Lokomotive als „Schulexpress Brühl West“, mahnen damit zu mehr Eile beim Schulbau.Dreimal ausgefallenDrei Mal muss der Zug ausfallen: 1991 (Golfkrieg) und die beiden letzten Jahre wegen der Pandemie.

Vereinsgründungen

Der Zug löst in der Schlossstadt eine nachhaltige karnevalistische Euphorie aus. So kommt es unter anderem zu mehreren Vereinsgründungen, darunter die Schlossgarde und die Fidele Bröhler.

Ab 1983 endlich einen Namen

1983 erhält der Brühler Rosensonntagszug im Rahmen eines Wettbewerbs auch einen liebevollen Namen: „Närrischer Elias“ – in Anlehnung an das historische Dampfbähnchen „Feuriger Elias“, das einst mitten über den Markt fuhr.

Vorfreude aufJubiläumszug ist groß

Bei Rainer Nieschalk, Präsident des Festausschusses Brühler Karneval (FBK), ist die Vorfreude auf den Jubiläums-Elias riesengroß: „Möge der Närrische Elias so grandios verlaufen wie unsere beiden tollen Proklamationen des Kinderprinzenpaares und des Dreigestirns. Dabei hoffen wir sehr darauf, dass Petrus von der Session genauso begeistert ist wie die vielen Bröhlschen Jecken und uns mit Sonne überschütten wird. Dafür wird es auf jeden Fall Kamelle und Strüßjer regnen. Was für eine tolle Vorstellung und Erwartung nach den beiden letzten karnevalsfreien Jahren. Der Festausschuss freut sich auf Sie und Dich beim 50. Närrischen Elias in Brühl!“.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Hans Peter Brodüffel aus Brühl

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