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Neues Bündnis für Demokratie in Brühl
„Omas gegen Rechts“ - laut gegen Rechtsextremismus

Foto: Elisabeth L.
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Ungemütliches Wetter war angekündigt. Doch was hält „Omas gegen Rechts“ aus Brühl schon auf? Nichts. „Es war sofort klar, dass auch wir die Demo „#5 vor 12 - laut für die Demokratie - mit Pauken und Trompeten gegen die AfD“ in Köln unterstützen werden“, sagt Elisabeth von der jüngst gegründeten Brühler Initiative „Omas gegen Rechts“(OgR).
Und so reisten neun „Omas gegen Rechts“ aus Brühl am späten Vormittag des vergangenen Samstags nach Köln. Das Klischee, Omas seien alt, brav und still, haben die Damen dabei erfolgreich widerlegt. Kräftige Stimmen, verstärkt durch zwei Megaphone, sorgten dafür, dass die Gruppe nicht zu überhören war. Und die Botschaft kam an: „Auf der Demo freuten sich viele Teenager besonders über die „Omas gegen Rechts,“ erzählt Nanny, „und wir, freuten uns über den Zuspruch der jungen Leute“. Das Bündnis der Generationen ist umso wichtiger, als die in großen Teilen rechtsextremistische Partei AfD zumindest in Umfragen zur Bundestagswahl erfolgreich ist. Zu erfolgreich, wie die Mitglieder von „Omas gegen Rechts“ aus Brühl“ finden: „Wir sind parteiunabhängig, treten entschlossen für den Erhalt der Demokratie und das Zurückdrängen der rechtsextremen Kräfte ein,“ stellt Beate klar. „Ich halte die AfD für brandgefährlich. Sie nutzt unsere demokratischen Strukturen, um diese dann wieder abzuschaffen. Das erinnert mich sehr an die Machtübernahme der Nazis und macht mir große Angst um die Zukunft meiner Kinder und Enkelkinder,“ fügt sie hinzu. Der Ernst der politischen Lage unserer Demokratie war das bestimmende Leitmotiv der Kölner Demonstration, organisiert vom Bündnis „Köln stellt sich quer“. 2000 Menschen hatten die Organisator*innen angemeldet. 40 000 Menschen kamen. Dennoch war diese Demonstration kein Trauerzug, sondern Ausdruck des starken demokratischen Willens der Menschen. Niemand von ihnen will eine AfD auf der Regierungsbank. „Bei aller Schwere des Anlasses der Demo war Verbundenheit und Freude für das Leben zu spüren,“ findet Ursula. „Für mich,“ sagt Elisabeth, „war es sehr beeindruckend, dass so viele Menschen so friedlich und mit Freude unterwegs waren. Das macht Hoffnung.“
Verbunden und vernetzt sind die Brühler „Omas gegen Rechts“ mit der gleichnamigen Gruppe aus Erftstadt und der Brühler „Initiative für Völkerverständigung“. Und so zeigten gleich 3 Gruppen aus der Schlossstadt, dass sie unsere Demokratie nicht kampflos aufgeben werden. Das fand offenbar auch Grünen-MdB (Mitglied des Bundestags) Sven Lehmann so überzeugend, dass er sich spontan dazu gesellte.

Übrigens müssen sich politisch engagierte Herren mehr oder weniger fortgeschrittenen Alters keine Sorgen machen: auch „Opas gegen Rechts“ sind in den Reihen der kämpferischen Frauen stets willkommen. „Wir sind für Altersgruppen jeden Geschlechts offen, also natürlich nicht nur für Omas. Und auch Oma muss frau nicht sein. Aber eine klare politische Haltung ist wichtig.“, ergänzt Ursula. Am 8. Februar werden die Brühler „Omas gegen Rechts“ einen Aktionstag organisieren. Von 9 h bis 14 h gibt es am Steinweg einen Stand mit Info-Material. Die Mitglieder werben dafür, demokratisch und eben nicht die AfD zu wählen. Um 11 h wird sich eine Menschenkette als sichtbares Zeichen des Widerstands gegen Rechts entlang des Steinwegs formieren. Die Aktion wird unterstützt von der parteiübergreifenden Initiative „Gemeinsam für Brühl“. „Kommt alle vorbei und reiht euch ein,“ fordert Anita.

Wer sich für die Arbeit der Brühler „Omas gegen Rechts“ interessiert, erfährt hier mehr: https://omasgegenrechts-nord.de/regional/webvisitenkarte-omas-gegen-rechts-bruehl-rheinland/.

LeserReporter/in:

Susanne Bourier aus Brühl

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