Bilanz der Polizei
Tausende feiern meist friedlich Weiberfastnacht
Köln/Bonn - In den jecken Hochburgen Köln und Bonn feierten nicht nur
zigtausende "Wiever" den Auftakt des Straßenkarnevals. Auch dank
hoher Polizeipräsenz verlief Weiberfastnacht meist friedlich - hier
eine erste Bilanz:
In Köln tummelten sich bereits ab den Morgenstunden bei strahlendem
Sonnenwetter tausende Karnevalisten auf den Straßen und Plätzen, vor
allem in der Innenstadt. Mit über 1000 Beamtinnen und Beamten war die
Polizei im Einsatz, um einen friedlichen Verlauf zu fördern.
Ein Polizeisprecher in Köln sagte: «Grundsätzlich sind wir mit dem
Verlauf zufrieden.» Bis zum Abend nahmen die Einsatzkräfte in der
Domstadt demnach 25 Menschen in Gewahrsam. Zudem seien zwei
Verdächtige im Alter von 23 und 31 Jahren nach exhibitionistischen
Handlungen und sexuellen Belästigungen vorläufig festgenommen
worden.
Insbesondere auf Alter Markt und Heumarkt in der Altstadt, noch
dichter jedoch im Zülpicher Viertel und in der Südstadt drängten
sich die bunten Massen. Entsprechend mussten unter anderem im Bereich
Zülpicher Platz und Ubierring vorbereitete Verkehrssperren
eingerichtet werden, um die Verkehrssicherheit aufrechtzuerhalten.
Mehrere Umzüge verliefen störungsfrei.
Vierjähriger "Drache" kurzzeitig elternlos
Gegen 11.20 Uhr ließ sich an einer Sperrstelle in der Bechergasse ein
alkoholisierter Randalierer (35) von städtischen Ordnungskräften
nicht beruhigen. Ein durch hinzugezogene Polizisten bei dem
Wohnsitzlosen durchgeführter Atemalkoholtest ergab circa 2,3
Promille. Die Beamten nahmen den 35-Jährigen zur Ausnüchterung in
Gewahrsam.
Gegen 15.15 Uhr trafen Jecke auf der Aachener Straße nahe dem
Rudolfplatz auf einen vierjährigen und orientierungslosen "Drachen"
namens Oskar. Der Kleine hatte seine Eltern im Gedränge verloren.
Gerade, als die geistesgegenwärtigen Karnevalisten den Kleinen an
Polizeikräfte übergaben, bogen dessen Eltern um die
Ecke.
Alkoholkonsum macht sich am Nachmittag bemerkbar
Am frühen Nachmittag machte sich der zunehmende Alkoholkonsum unter
anderem auch durch Schlägereien bemerkbar. Gegen 18.10 Uhr warf ein
alkoholisierter 17-Jähriger nahe dem KD-Schiffsanleger an der
Frankenwerft einen Böller willkürlich in die dortige Menge. Eine
Frau erlitt infolgedessen Fußverletzungen und musste vor Ort durch
eine Rettungswagenbesatzung ambulant behandelt werden. Der Jugendliche
konnte sich gegenüber den einschreitenden Polizisten nicht ausweisen.
Er wurde zwecks Identitätsfeststellung zur Wache gefahren und muss
sich nun in einem Strafverfahren verantworten.
Bis 19.30 Uhr nahmen die Einsatzkräfte 25 Personen in Gewahrsam. Nach
exhibitionistischen Handlungen und sexuellen Belästigungen wurden
zudem zwei Tatverdächtige (23, 31) vorläufig festgenommen.
500 Beamte waren in Bonn im Einsatz
Rund 500 Polizeibeamtinnen und -beamte waren ab den Morgenstunden in
Bonn-Beuel, der Bonner Innenstadt und im Vorgebirge im Einsatz. Der
traditionelle Sturm des Beueler Rathauses durch die amtierende
Wäscherprinzessin sowie die Karnevalsumzüge in Bornheim-Roisdorf und
-Kardorf verliefen aus polizeilicher Sicht überwiegend
störungsfrei.
Im Vorfeld hatte die Bonner Polizei gegen 23 polizeibekannte Personen
Betretungsverbote für Bonn-Beuel, Bonn-Zentrum, Bad Godesberg und
Bornheim ausgesprochen. In Bornheim-Roisdorf wurde um 16.30 Uhr ein
17-Jähriger angetroffen, der sich nicht an das Verbot gehalten hatte.
Er wurde Mitarbeitern des Jugendamtes übergeben.
Krawallmacher frühzeitig aus dem Verkehr gezogen
Wie von der Bonner Polizei angekündigt, wurden potentielle
Straftäter, Krawallmacher und Betrunkene frühzeitig aus dem Verkehr
gezogen. In den ersten 12 Stunden des Großeinsatzes wurden acht
Personen in Gewahrsam genommen. Sie waren überwiegend betrunken,
hatten randaliert oder waren einem der insgesamt 55 ausgesprochenen
Platzverweise nicht nachgekommen. Insgesamt fertigten die Beamten 18
Strafanzeigen wegen Beleidigungen, Körperverletzungen oder
Drogendelikten. (red/ots)
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.