Ungewisse Zukunft
Hängesteg zwischen Halft und Alzenbach in keinem guten Zustand
Der Hängesteg in Halft steht vor einer ungewissen Zukunft. Das Bauwerk ist in die Jahre gekommen und bedarf seit Langem regelmäßiger Instandsetzungsarbeiten. Schon seit ihrem Bau im Jahre 1947 weist die Fußgängerbrücke einige konstruktionsbedingte Schwachstellen auf. Allein das Schwingungsverhalten führt nach Ansicht der Experten zur Lockerung von Verbindungsmitteln und zur Überbeanspruchung von Bauteilen. Seit 1983 wird ein Brückenbuch geführt und es finden regelmäßige Bauwerksprüfungen statt. Bereits in den 1990er-Jahren wurden Verstärkungsmaßnahmen empfohlen, der Aufwand wurde damals mit 450.000 D-Mark geschätzt. Im Rahmen eines Planungsauftrags für den Umbau zu einer Rad- und Gehwegbrücke stand bereits damals die Alternative eines Neubaus im Raum, letztlich erging jedoch ein einstimmiger Beschluss zum Erhalt des Bestands. Eine komplette Sanierung wurde jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben. Ende der 1990er-Jahre wurde ein Instandhaltungskonzept erstellt. Allein in den letzten zehn Jahren entstanden Instandhaltungskosten von fast 40.000 Euro, für dieses Jahr stehen Betonsanierungen im Rahmen von rund 16.000 Euro an.
Die Brücke hat neben ihrer verkehrsmäßigen auch eine emotionale Bedeutung, denn sie wurde in Eigeninitiative der Bürgerschaft mit einem Zuschuss der Gemeinde errichtet. Zumindest ihr Verkehrsbedürfnis ist aus Sicht der Verwaltung auch heute noch unstrittig. Sie nimmt Verkehr aus Halft und den nördlichen Ortsteilen sowohl von und zum Gewerbegebiet im Auel wie auch zum Ortszentrum auf. Für Fußgänger und Radfahrer ergäben sich sonst kilometerlange Umwege, auch kommt ihr heute Bedeutung als Verknüpfung im Radwegenetz zu. Für einen kombinierten Geh- und Radweg im Beidrichtungsverkehr ist die Brücke jedoch zu schmal, Radfahrer müssen zum Passieren der Brücke absteigen. Die letzten Prüfungen zeigen einen hohen Sanierungsdruck, die nächste Hauptprüfung steht im kommenden Jahr an, die Notwendigkeit einer Sperrung ist nicht auszuschließen. Ob die Lebensdauer der Brücke durch eine Sanierung soweit verlängert werden kann, dass sich diese als wirtschaftlich erweist, bleibt nach Auffassung der Bauverwaltung fraglich.
Vor diesem Hintergrund empfahl die Bauverwaltung den politischen Gremien in einer aktuellen Sitzungsvorlage, Planungen für einen Neubau in die Wege zu leiten. Nach einem Ortstermin mit Vertretern der Fraktionen änderte die Verwaltung in einer Tischvorlage jedoch ihren Beschlussvorschlag dahingehend, dass zunächst Planungen sowohl für eine Sanierung als auch für einen Neubau eingeleitet werden sollen. Nach Abschluss von Grundlagenermittlung und Vorplanung soll über die Zukunft des Hängestegs entschieden werden. Dem stimmten sowohl Planungs- als auch Bauausschuss einstimmig zu.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Renate Deitenbach aus Eitorf |
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