Ein Korsett für St. Alban

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Da kann man sich doch als in Liblar geborener und lebender Bürger nur an den Kopf fassen und sich fragen: wer hat dieses hässliche, unpassende Geländer in Auftrag gegeben und wer hat diese Verschandelung von St. Alban genehmigt.

Man hofft seit Jahren darauf, das sich am Liblarer Ortsbild im Zuge des Masterplans etwas zum Positiven ändert und dann wird innerhalb von ein paar Tagen jegliche Zuversicht zerstört und die Energie des Engagements geht kopfschüttelnd in die Knie vor soviel Ignoranz und Geschmacklosigkeit. Die Kirche in diesen Fesseln nun an Samstagabenden anzustrahlen kann nur noch als Hohn verstanden werden.

Wäre dieses metallene Bollwerk auch in Lechenich genehmigt worden? Am Markt, an St. Kilian? Und komme man mir nicht mit Unfallverhütung. Meines Wissens ist seit 1687 noch niemand von dieser Mauer gestürzt. Sollte allerdings aus versicherungstechnischen Gründen unter allen Umständen ein Geländer von Nöten gewesen sein, hätte man sich von Fachleuten (Denkmalschützer, Historiker) beraten lassen können und sich von optisch harmonisierenden Entwürfen überzeugen lassen sollen. Ein schmiedeeisernes Modell, zur Epoche der Kirche passend, hätte sicherlich mit etwas Sachverstand und Liebe zum Ortsbild gefunden werden können und im Gegenteil zur jetzigen Lösung zur Aufwertung des Gesamtbildes beitragen können. Davon abgesehen bietet das Konstrukt wegen den Abständen der horizontalen Stangen für Kinder nur wenig Schutz.

Die aufwendige Innen- und Außensanierung des Liblarer Wahrzeichens St. Alban ist mit diesem gräßlichen Stück Metallverarbeitung ad adsurbum geführt worden.

LeserReporter/in:

Willi Albrecht aus Erftstadt

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