Songrise Jazzchor Erftstadt
„Leben ohne Chor ist möglich, aber sinnlos“

- Foto: Songrise
Der Landesmusikrat NRW hat die Stimme zum „Instrument des Jahres 2025“ auserkoren, für uns Grund genug, unter dem Motto „Jede Stimme zählt“ in loser Folge hiesige Chöre vorzustellen.
Erftstadt (red). Eigentlich quäle sie sich an so manchem Montagabend zur Probe, gibt Monika Hellings, Sopranistin beim „Songrise Jazzchor Erftstadt“, unumwunden zu. „Aber dann denke ich an die netten Menschen, mit denen ich mich durch komplexe Jazzharmonien wühle, daran, wie ich meinen Einsatz und Ton in Takt 17 oder 42 genau treffe und ein Lächeln durch die Reihen gehen sehe. Dann weiß ich, warum ich wieder den inneren Schweinehund besiege.“ Das sieht Mit-Sopranistin Andrea Moisa ganz ähnlich: „Obwohl es mir manchmal schwerfällt, mich nach einem anstrengenden Tag zur Probe aufzuraffen, fühle ich mich nach dem Singen im Chor immer gut gelaunt und glücklich. Es macht einfach viel Spaß, mit netten Menschen Musik zu machen und dabei immer besser zu werden.“
Im Songrise Jazzchor Erftstadt, der sein Publikum seit über 15 Jahren mit sichtbarem Spaß und einer hohen musikalischen Qualität mit A-cappella-Arrangements aus Jazz, Rock und Pop begeistert, fühlen alle Sängerinnen und Sänger ähnlich. Sie sind begeistert von der Musik, den jazzigen Grooves und davon, dass sie mit ihrer Stimme gemeinsam mit anderen etwas Großes und Schönes entstehen lassen. Und das geht weit über die Musik hinaus: „Wir singen zusammen, wir lachen zusammen, wir geben unsere Stimme und erleben, wie sie im Zusammenklang mit allen Mitsingenden wirkt und sich ein harmonisches Ganzes ergibt“, fasst Sabine Waanders aus dem Alt zusammen. „Beim Singen vergesse ich alles Drumherum. Die Sorgen und der Stress fallen von mir ab“. Der mehrstimmige Gesang, die jazzigen Harmonien, das gemeinsame Arbeiten am richtigen Klang und einer guten Intonation, all das ist für die derzeit rund 20 Chormitglieder unter der Leitung von Barbara Luke eine große Leidenschaft - und eine starke emotionale Bindung. Spaß beim gemeinsamen Singen ist die eine Seite, die andere: Auf einem hohen Niveau a-cappella, also ohne instrumentale Begleitung, zu singen, setzt eine gewisse Proben-Disziplin voraus. Die Sängerinnen und Sänger bei Songrise feilen daher nicht nur in der wöchentlichen Probe an ihrem harmonischen Klangerlebnis, sondern bereiten sich mit Tondateien, so genannten Midis, auch zu Hause auf die ausgewählten Stücke vor. „Dadurch entsteht schon früh im Probenzyklus ein harmonischer Klang, der in den gemeinsamen Proben perfektioniert wird“, führt Tenor und Vorstandsmitglied Karl-Heinz Breuer aus. So früh wie möglich, jedoch spätestens in der Vorbereitung auf einen Auftritt, sollten die Stücke zudem auswendig gesungen werden. „Beim Auftritt selbst bleiben Noten und Text zuhause.“
Dass Singen Spaß macht und Endorphine freisetzt, ist bekannt. „Aber Singen im Chor geht einen Schritt weiter“, ist Ruth Bell-Erner aus dem Tenor überzeugt. Denn wenn man zusammen mit anderen schöne Töne hervorbringe, mache es doppelt so viel Spaß. Mitsängerin Kerstin Gravert pflichtet ihr bei: „Beim Singen werden Glückshormone freigesetzt, das wusste ich schon immer. Aber bei Songrise kommen die netten Leute noch oben drauf, das sorgt für zusätzliche Endorphinschübe.“ Ein Leben ohne Chor sei „möglich, aber sinnlos“. Im Übrigen sei Songrise auch noch „ziemlich gut“, ergänzt sie. Beide plädieren: „Probieren Sie es aus!“.
Wer also bei Songrise mitsingen möchte, kann sich per Mail an vorstand@songrise.de wenden. Die wöchentlichen Proben finden montags von 19.30 bis 21.30 Uhr in der Waldorfschule in Liblar statt.
Redakteur/in:Düster Volker aus Erftstadt |
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