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Demo für Demokratie und Vielfalt in Frechen
„Alle Menschen haben das Recht anders zu sein!“

Susanne von Blatt-Gold demonstriert für Vielfalt. In Deutschland ist es wichtig auf die Straße zu gehen oder zu rufen, wenn man etwas bewegen will. Alleine kann es keiner schaffen, aber zusammen sind wir stark.  | Foto: Blatt-Gold
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  • Susanne von Blatt-Gold demonstriert für Vielfalt. In Deutschland ist es wichtig auf die Straße zu gehen oder zu rufen, wenn man etwas bewegen will. Alleine kann es keiner schaffen, aber zusammen sind wir stark.
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Wir von Blatt-Gold waren am Samstag bei der Demo in Frechen für Demokratie und Vielfalt. Und danach haben wir auf der Bühne unsere Botschaften über Vielfalt vorgelesen. Das war ein ganz wichtiger Moment und ein Appell.

Ich stehe mit meinen Kollegen und Freunden von Blatt-Gold auf der Bühne auf dem Rathaus-Platz. Der Himmel hatte seine Schleusen geöffnet und der Regen viel in Strömen. Die Stimmung war trotz Regen super. Der Himmel war zwar meistens grau, aber die Menschen waren vielfältig und so bunt wie ihre Regenschirme und ihre Schilder. Auf meinem Schild steht: Blatt-Gold ist für Inklusion. Alle sollen mitmachen ausser Nazis.
Ich halte es hoch und will damit eine Botschaft rüberbringen, dass Nazis in unserem Land nichts zu suchen haben. Nazis haben Juden verfolgt und umgebracht und auch Menschen mit Behinderung. Sie wollen unsere Demokratie sabotieren und nach ihren Vorstellungen umformen. Das wollen wir nicht. Und deswegen ist es wichtig, dagegen zu demonstrieren. Vorher waren wir mit selbstgemachten Schildern unterwegs in Frechen, um zu zeigen und ganz laut zu rufen, was uns am Herzen liegt. 

Wenn alle Menschen beisammen sind, ist das Vielfalt

Darum habe ich das auch so in meinem Text geschrieben, den ich vorlese: „Wenn es auf der gesamten Welt immer nur dieselben Menschen geben würde, wäre die Welt langweilig. Wenn alle Menschen beisammen sind, ist das Vielfalt.“ So wie hier. Das ist wunderschön. Diese Botschaft habe ich auf der Bühne zu verkünden: alle Menschen auf der Weld haben das Recht so zu sein wie sie sind. Jeder denkt anders, spricht anders und fühlt anders und das ist richtig so. 
In dem Moment hat mir jeder hier zugehört. Es war still. Der Moment war besonders für mich. Alle jubelten mir zu und ich hatte ein wunderbares Gefühl auf der Bühne. Es standen über 400 Leute vor der Bühne die genau das selbe denken wie ich es tue.

Jeder denkt anders, spricht anders und fühlt anders! 

Ich hoffe sehr, dass unsere Aktion etwas in den Menschen, die nicht so denken, bewirken kann, die was gegen Menschen haben, die anders sind und die sie nicht haben wollen in ihrer Gesellschaft, die sie ausgrenzen, beleidigen und schlecht behandeln. Ich weiß, wie sich das anfühlt, weil ich manchmal selbst davon betroffen bin, weil auch ich anders bin. Darum hoffe ich, dass wir etwas bewirken konnte, denn alle die am Samstag diese Schilder hoch gehalten haben und mit gegangen sind, haben dasselbe Ziel vor Augen: Wir sind alle gleich zu behandeln, egal woher wir kommen - das ist das was wir wollen. Jeder hat das Recht anders zu sein.

Alle Menschen sollen zusammenhalten, miteinander feiern und glücklich sein

Es gab auch noch einen Text von Jochen. Den hat Cedric für ihn vorgelesen: Alle Menschen sollen friedlich zusammen leben. Alle Menschen sollen zusammenhalten, miteinander feiern und glücklich sein. Das ist wichtig auf der ganzen Welt. Ob schwarz, ob weiss, ob mit Behinderung oder ohne - alle sollen zusammenhalten. Es soll mehr Liebe geben auf der Welt.“
Wir haben danach mit Peter Worms unser Lied gesungen „Zusammen“, das wir für den europäischen Protesttag zur Gleichstellung für Menschen mit Behinderung am 5. Mai miteinander geschrieben haben. Da haben alle mitgemacht. „Es geht nur zusammen, es geht nicht allein“.

Das findet auch Walter Kirch. Der ist vom Bündnis für Demokratie und Vielfalt. Er hat die Demo organisiert und er freute sich sehr, dass wir von Blatt-Gold und alle anderen mitgemacht haben. Wir haben ihn gefragt: „Wie hat dir die Demo gefallen?“ Walter Kirch sagt: „Ich bin rundum zufrieden. Es hätten noch mehr Leute da sein können, aber für das Wetter sind viele da gewesen. Es war rundum stimmig und klasse.“ Und wir sind beim nächsten Mal auch wieder dabei und freuen uns auf Gloria Massamba und den Jungs us em Leeve, denn wir haben alle zusammen Solidarität und Leidenschaft dabei und macht es mehr Spaß. Wenn man sich in einem Punkt, der so wichtig ist, einig ist, dann sieht man, dass es wichtig ist, für Demokratie zu kämpfen und füreinander einzustehen. Es war mit Freude und ganz leicht. Und am Ende haben wir die Sonne hervorgelockt. Es war ein ganz besonderer Tag für mich und Frechen.

Text: Ralf Faßbender mit Unterstützung von Anja Schimanke. Ralf ist Nachwuchsreporter mit Lernschwierigkeiten und macht mit bei „Fit für Medien“. Initiiert wurde das Projekt von der Gold-Kraemer-Stiftung in Kooperation mit der Kämpgen-Stiftung, der CaritasStiftung und fern Reha-Betrieben Erftland.

LeserReporter/in:

BLATT-GOLD Die Schreibwerkstatt aus Frechen

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