Realschule weiht Gebäudeteil ein
„Ein erster Schritt ist getan“

Mehr Platz für ihre über 1000 Schüler hat jetzt die Realschule Frechen. Der neue Gebäudeteil mit 16 Klassen- und acht kleineren Differenzierungsräumen wurde zu Beginn des Schuljahres bezogen. | Foto: Lars Kindermann
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  • Mehr Platz für ihre über 1000 Schüler hat jetzt die Realschule Frechen. Der neue Gebäudeteil mit 16 Klassen- und acht kleineren Differenzierungsräumen wurde zu Beginn des Schuljahres bezogen.
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Frechen - In der Schule kann man was lernen. Dies stellte Ursula Hardt,
Schulleiterin der Realschule Frechen, bei ihrer Rede zur offiziellen
Eröffnung des roten Erweiterungsbaus eindrucksvoll unter Beweis. In
Zeiten von säbelrasselnden Populisten auf der Weltbühne, zeigte sie,
wie deutliche Kritik auch diplomatisch freundlich verpackt an die
Empfänger aus Stadtverwaltung und Politik gebracht werden kann.

Mit einem bunten Schulfest und eine Empfang im Schulforum feierte die
Realschule Frechen die offizielle Einweihung ihres zweigeschossigen
Neubaus entlang des Freiheitsrings. In ihrer Rede zur Eröffnung des
dringend benötigten Anbaus dankte Schulleiterin Ursula Hardt der
Stadtverwaltung Frechen für die Umsetzung und äußerte gleichzeitig
aber auch - diplomatisch-pointiert - Kritik an dem trägen Ausbau
ihrer Schule.„Bei uns soll gebaut werden – dieser Satz geistert
schon viel länger durch die Schule, als ich hier bin. Und das sind
schon viele Jahre“, erklärte sie den Schülern, Eltern, Lehrern,
Ratsmitgliedern und Verwaltungsmitarbeitern. Getan hätte sich viele
Jahre allerdings wenig. Ehemalige Schüler, die „ihre Kinder und
Kindeskinder“ an der Realschule anmelden würden, würden sich immer
wieder darüber wundern, dass die Realschule immer noch fast genauso
aussehen würde, wie früher.Dies wäre durch den Neubau des 63,5
Meter langen Baukörpers, mit 16 Klassen- und acht
Differenzierungsräumen, jetzt nicht mehr „ganz so“. Der rund 4,3
Millionen Euro teure Gebäudekomplex würde nun das
„Gebäudekonglomerat“ der Realschule erweitern.

Mit über 1.000 Schülern ist die Realschule die größte Realschule
in Nordrhein-Westfalen. Die Geschichte der Realschule sei schon seit
Jahrzehnten vom Thema „Raumknappheit“ geprägt. Zuerst wurde die
benachbarte Sandbergschule übernommen, später erfolgte die
Aufstellung von gelben Pavillons als „Übergangslösung“, die
heute – knapp 60 Jahre später - immer noch im Gebrauch seien.
Ursula Hardt: „Und so flüstert uns der ein oder andere schon
deutlich ältere Frechener Bürger voller Erstaunen mit Unverständnis
und nicht ohne eine gewisse Rührung zu: Unglaublich, die stehen immer
noch?“ Auch die denkmalgeschützte alte Lindenschule, im Laufe der
Zeit durch blaue „Aluöhrchen“ erweitert, wurde eingemeindet, um
die Platzprobleme zu beheben.Der Neubau sei also dringend notwendig
gewesen, trotzdem bestehe immer noch ein „eklatanter
Fachraummangel“. Zudem seien die Klassen in den vier anderen,
deutlich älteren Gebäudeteilen (die Lindenschule wurde in den
1930er-Jahren errichtet), nicht mehr zeitgemäß ausgestattet.

„Doch heute wollen wir uns über das freuen, was wir schon haben.
Ein erster Schritt ist getan“, bedankte sich die Schulleiterin am
Ende ihrer Rede bei Politik und Verwaltung.

Neben dem Neubau dürfen sich die Realschüler auch wieder über ein
Kiosk auf dem Schulgelände freuen. Nach vielen Jahren wurde der
Schülerwunsch durch ein mobiles Kiosk, welches in den Pausen
Brötchen, Obst, Süßigkeiten und Getränke anbietet, umgesetzt.
„Das Kiosk ist seit Montag im Einsatz und wird super angenommen“,
erklärte Konrektor Christian Porth bei einem gemeinsamen Rundgang
durch den Neubau.

Ein weiteres, akutes Problem besteht aber weiterhin: Vor vier Jahren
wurde ein moderner Physikraum im Hauptgebäude eingerichtet, vergessen
wurde allerdings die Stromzuführungen zu den einzelnen
Arbeitsplätzen. Bisher hat die Stadt nicht nachgebessert.

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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