Gewerbefläche an der Krankenhaussstraße
Mehr Gewerbefläche für den Strukturwandel

Auf der Fläche vor dem Krankenhaus soll in den kommenden Jahren ein Gewerbepark entstehen. | Foto: Lars Kindermann
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Frechen - (lk) Der Strukturwandel steht vor der Tür und Frechen verliert mit
der Reduzierung des Braunkohleabbaus in den kommenden Jahren ein
wichtiges wirtschaftliches Standbein. Alternativen müssen her, aber
für lukrative Neuansiedlungen fehlen aktuell die Flächen. „Frechen
braucht dringend neue Gewerbeflächen“, ist auch die SPD Frechen
überzeugt.

Daher hat ein Großteil der Sozialdemokraten in der vergangenen
Ratssitzung für ein neues Gewerbegebiet zwischen Autobahn,
Bonnstraße und Krankenhausstraße gestimmt. Nur der
SPD-Stadtverordnete Uwe Tietz und die Ratsvertreter von Bündnis90/Die
Grünen stimmten dagegen.

Während der SPD-Ratsherr eine zu starke Belastung der
Krankenhausstraße in seinem Wahlbezirk befürchtet, sind
Bündnis90/die Grünen gegen die Versiegelung von wertvollem
Ackerboden.

SPD-Fraktionschef Hans Günther Eilenberger sieht aber keinen anderen
Ausweg: „Wir sind ausgebucht!“, sagt er und Parteigenosse Ferdi
Huck, Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung, ergänzt:
„Wir haben keinen Quadratmeter freie Gewerbefläche mehr in
Frechen.“ Der Handlungsspielraum von Stadt und Politik sei gering.

Vakante Gelände wie der ehemalige Standort der Keramo Steinzeug GmbH
oder das Kaufhof Logistikcenter, beide an der Bonnstraße, seien in
privater Hand. Der Einfluss der Politik sei gering. Es müssten
Alternativen her.

Eine solche soll das Gelände an der Krankenhausstraße sein. Doch
auch das kommende Gewerbegebiet ist in privater Hand. Vor ein paar
Jahren hatte die Politik beschlossen, dass Ackerland zu erwerben, doch
der Münchner Investor Alfons Doblinger kam der Stadt zuvor.

Mit vertraglichen Regelungen will eine Mehrheit im Rat verhindern,
dass der Investor auf dem etwa 30 Hektar großen Areal
flächenverzehrende Logistikunternehmen oder vollautomatisierte
Hochregallager mit wenigen Arbeitsplätzen ansiedeln lässt.

„Natürlich würden wir uns über ein Silicon Valley auf dem
Frechener Acker freuen. Die Ansiedlung von kleinen und
mittelständischen Betrieben scheint aber realistischer. Ein
IT-Unternehmen sucht nicht zwangsläufig die direkte Nähe zur
Autobahn“, sagt Huck.

Um in Frechen den Strukturwandel weiter voran zu treiben, müsse aber
noch mehr Gewerbe- und Industriefläche im Frechener Stadtgebiet
gefunden werden.

Huck: „Seit Jahren schlagen wir das Wachtberg-Areal entlang der
Holzstraße vor. Es gehört der Bundesregierung, da müsste die
Bürgermeisterin mal anrufen!“

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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