FDP mit neuer Spitze
„Nicht über die Bürger, sondern mit ihnen sprechen“
Frechen - In den Haushaltsgesprächen setzt sich die FDP Frechen wieder für
eine Reduzierung der Grundsteuer B ein. Von der Stadtverwaltung
erhofft sie sich eine bessere Einbeziehung der Politik und Bürger.
Mit umstrukturierter Parteispitze und einem engagierten Team sehen
sich die Liberalen gut aufgestellt für die Kommunalwahl 2020.
Die Frechener Freien Demokraten haben Bernhard von Rothkirch zu ihrem
Vorsitzenden gewählt. Rothkirch hat jetzt den Fraktions- und
Parteivorsitz der FDP Frechen inne. Der bisherige Vorsitzende Thomas
Kaiser und die bisherige stellvertretende Vorsitzende, Inge Breunsbach
wollten aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen kürzertreten.
Die neue Parteispitze besteht nunmehr aus Bernhard von Rothkirch,
Thomas Kaiser und Thomas Schwieger als Stellvertreter sowie
Schatzmeister Dr. Bernhard Keller.
In den aktuellen Haushaltsgesprächen setzt sich die FDP unter anderem
für eine Absenkung der Grundsteuer B um 30 Punkte und einen weiteren
Ausbau der Wirtschaftsförderung ein.
Zudem spricht sie sich für eine kurzfristige Instandsetzung der
Frechener Sporteinrichtungen ein, um der akuten Sportstättenknappheit
entgegenzuwirken. „Wir wissen von der Not der Sportvereine, der TuS
Königsdorf hat das ja sehr deutlich gemacht. Doch bevor über einen
Ausbau der Sporteinrichtungen gesprochen werden kann, muss der
aktuelle Bestand gepflegt und saniert werden“, ist von Rothkirch
überzeugt.
Vom – von der FDP initiierten – Arbeitskreis ÖPNV erhoffen sich
die Liberalen, dass parteiübergreifend in Zusammenarbeit mit dem
Rhein-Erft-Kreis und der REVG, Lösungen für die nicht an den
öffentlichen Nahverkehr angebundenen „weißen Flecken“ auf der
Stadtkarte Frechen gefunden werden. „Aus Klimaschutzgründen macht
es Sinn, die Leute aus dem Auto in den Bus zu kriegen, aber dafür
muss der Bus ihnen auch etwas entgegen kommen“, so von Rothkirch.
Möglich machen sollen dies kleinere „Quartiersbusse“.
Die Zusammenarbeit in der Jamaika-Ratskoalition mit CDU und Grünen
sieht die FDP „überwiegend positiv“. Bernhard von Rothkirch:
„Die Ratsarbeit macht mehr Spaß, wenn man mitgestalten kann.“
Natürlich sei es manchmal schwer gewesen, zu gemeinsamen Positionen
zu kommen.
Von der Stadtverwaltung erhofft sich die FDP in Zukunft eine bessere
Absprache mit der Politik. Zu häufig sei die Verwaltung in den
letzten Jahren mit „Ideen und Konzepten vorgeprescht“, die dann
„mit großem Aufwand korrigiert werden mussten, weil Politik und
Bürger andere Vorstellungen hatten“.
Als Beispiele nannte von Rothkirch unter anderem die Pläne, das
Parkhaus Josefstraße abzureißen und die Neugestaltung des
Marktplatzes in Königsdorf. Von Rothkirch: „Die Bürger stellen
einen Plan vor, durch den der Baumbestand erhalten bleiben kann und
kaum Parkplätze wegfallen und dann kommt von der Verwaltung ein Plan
auf den Tisch, indem alle Bäume gefällt werden müssen und viel mehr
Parkplätze wegfallen.“
Bei Themen, die die Bürger unmittelbar betreffen würden, sollten –
nach Meinung der FDP – auch die Meinungen und Ideen der Bürger
gehört und berücksichtigt werden.
„Unsere Empfehlung an die Bürgermeisterin: Beziehen sie die Politik
viel früher in ihre Überlegungen ein. Lassen sie uns gemeinsam nach
Lösungen suchen, so vermeiden wir Überraschungen und
Widersprüche!“
Als positives Signal wertet von Rothkirch die Mitwirkung der Stadt am
Change-Projekt. Die von der Verwaltung sehr schleppend angegangene
Überplanung des Realschulareals wird jetzt von einem externen
Unternehmen professionell begleitet. Arbeitsabläufe und
Zuständigkeiten innerhalb der Verwaltung sollen so optimiert werden.
Von Rothkirch: „Ich finde es gut, dass die Stadt den Mut hat zu
sagen: Ja, wir haben ein Problem, wir müssen da etwas tun.“Für die
Kommunalwahl 2020 sehen sich die Liberalen gut aufgestellt. „Wir
haben ein engagiertes Team, alle Wahlbezirke sind besetzt“, sagt der
Parteivorsitzende. Ob man mit einem eigenen Bürgermeisterkandidaten
ins Rennen gehen wird oder eventuell den Kandidaten einer anderen
Partei unterstützen wird, steht noch nicht fest.
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
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