Hinrichtungen in Bachem
Symbol der Unmenschlichkeit

Auf einem Schießstand der Wehrmacht wurden zwischen 1940 und 1943 mindestens neun Wehrmachtssoldaten als Deserteure erschossen. Vom ehemaligen Schießplatz in Bachem ist nur noch eine Mauer übriggeblieben. Sie dient heute als Mahnmal für die Opfer der NS-Militärjustiz.  | Foto: Stadt Frechen
  • Auf einem Schießstand der Wehrmacht wurden zwischen 1940 und 1943 mindestens neun Wehrmachtssoldaten als Deserteure erschossen. Vom ehemaligen Schießplatz in Bachem ist nur noch eine Mauer übriggeblieben. Sie dient heute als Mahnmal für die Opfer der NS-Militärjustiz.
  • Foto: Stadt Frechen

Die Stadt Frechen gedenkt der Opfer der nationalsozialistischen Militärjustiz, die als Fahnenflüchtige auf dem Schießplatz in Frechen-Bachem hingerichtet worden sind, mit einer Gedenktafel. Eingeweiht wurde die Tafel durch Bürgermeisterin Susanne Stupp, die Leiterin des Stadtarchivs Isabell Porschen und den Vorsitzenden des Vereins der Freunde und Förderer des Stadtarchivs Rainer Hirschel.

Frechen-Bachem (lk). Neun Männer sind namentlich bekannt, die ihr Leben auf dem Schießplatz verloren, von dem heute nur noch eine Mauer übriggeblieben ist. Es handelt sich um Peter Wilhelm Dietzler, Hans Kneffel, Gerhard Arno Muth, Wilhelm Schröder, Paul Franz Scholz, Johann Thönnessen, Rudolf Bittmann, Gustav Franz Eger und Werner Schultz. Die tatsächliche Zahl der Opfer auf dem Bachemer Schießstand ist ungeklärt und lässt sich aufgrund der unsicheren Quellenlage über die Prozesse an den Deserteuren nicht mehr ermitteln.

Bürgermeisterin Stupp erklärte: „In den nächsten Jahren werden die letzten Menschen, die letzten Zeitzeugen, die die dunkelsten Jahre der deutschen Geschichte miterlebt haben, verschwinden. Auch deshalb soll die Gedenktafel für Opfer des diktatorischen NS-Staates diesem Ort eine Geschichte geben und für alle Generationen verständlich machen.“

Der Fördervereinsvorsitzende Rainer Hirschel sprach von seinem Unbehagen angesichts der Dimensionen der fünf Meter hohen und 80 Meter langen Mauer, die er als „steingewordenes Symbol der Unmenschlichkeit“ bezeichnete.

Der Kulturausschuss der Stadt Frechen hatte einstimmig beschlossen, dass eine Gedenktafel für die Opfer der NS-Militärjustiz angebracht werden solle. Angeregt wurde die Aufstellung durch einen Antrag der SPD. Die Freunde und Förderer des Stadtarchivs haben die Kosten der Metallstele, der darauf angebrachten Informationstafel und der Aufstellung übernommen.

Der Erdaushub wurde aus dem städtischen Haushalt finanziert. Der VfR Bachem, der den angrenzenden Sportplatz nutzt, konnte für die ehrenamtliche Pflege der Tafel gewonnen werden.

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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