Einsatz für ältere Menschen
Erstmals die Ursula-Lehr-Medaille verliehen
Hennef. Ehrenamtliches Engagement von Menschen ist besonders in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit und bedarf der Wertschätzung unserer Gesellschaft. Seit 40 Jahren gibt es in Hennef den Verein Altenhilfe und seit 18 Jahren die Bürgerstiftung Altenhilfe, wo sich viele Frauen und Männer ehrenamtlich um die Senioren kümmern. In der Zeit der Corona-Pandemie zeigte sich, wie sehr diese Altersgruppe betroffen ist und Hilfe benötigt. So entstand bei der Bürgerstiftung die Idee, solche engagierten Menschen auszuzeichnen, weil sie sich vorbildlich für andere einsetzen.
Für die Auszeichnung in Form einer Medaille fand man schnell mit Prof. Dr. Ursula Lehr eine Namenspatin, die als Pionierin der Gerontologie gilt -der Wissenschaft vom Alter und Altern. Sie war von 1988 bis 1991 Bundesgesundheits- und Familienministerin und etablierte maßgeblich die Seniorenpolitik. Ausschlaggebend für ihre Wahl war ihr Leitspruch: „Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird“. Die von Marie Brodam entworfene Ursula-Lehr-Medaille zeigt eine Dahlie als Symbol der Dankbarkeit und Nächstenliebe. Einzelpersonen, oder Vereins- beziehungsweise Institutsmitglieder, die sich mindestens zehn Jahre aktiv ehrenamtlich in der Hennefer Seniorenarbeit engagieren, können die Auszeichnung bekommen.
In einem feierlichen Rahmen mit rund 50 Gästen in der Meys Fabrik, musikalisch untermalt von Edgar Zens am Klavier und Michael Wolf mit der Klarinette, erhielten Wolf Kiesewetter und Agnes Kreuzberg stellvertretend für ihren 2022 verstorbenen Mann Karl als erste die Ursula-Lehr-Medaille vom Vorsitzenden der Bürgerstiftung Thomas Wallau überreicht. Dass die Ehrung am 11.11. nichts mit Karneval zu tun hatte, „es ist auch der Namenstag von Sankt Martin, der auch gerne teilte und half“, betonte Wallau. Als Stiftungsratsvorsitzender würdigte Hans Peter Lindlar in seiner Laudatio den gelernten Bergmann Wolf Kiesewetter (86) für die Vielfalt und Nachhaltigkeit seines Engagements. So baute er das ZWAR-Netzwerk in Hennef mit auf, in dem sich ältere Frauen und Männer um sinnvolle Freizeitgestaltung im Alter kümmern und so in der zweiten Lebenshälfte nicht vereinsamen. „Bereits 2003 unterstützte Kiesewetter den Aufbau des Netzwerkes. Bis heute ist er der Motor für dieses 14-tägig stattfindende offene Angebot für Senioren, die selbstorganisiert ihre Freizeit miteinander gestalten wollen,“ sagte Lindlar. „Er hält den Gedanken der Eigenverantwortung und des umeinander Kümmerns lebendig und schafft es, dass immer wieder neue Senioren zu uns finden“. Kiesewetter bedankte sich für die Auszeichnung und blickte stolz auf seine über 150 organisierten Seniorenreisen durch Europa zurück.
Karl Kreuzberg war von 1982 bis 2004 Stadtdirektor und Bürgermeister von Hennef, die Belange älterer Menschen lagen ihm immer am Herzen. Im Vorstand des Vereins Altenhilfe brachte er immer neue Ideen ein und die Gründung des Seniorenbüros ist sein Verdienst. „Sein bis heute wertvollstes Anliegen war die Betreuung von Menschen, die an Demenz erkrankt sind und von deren Angehörigen in der Familie gepflegt werden. Sein Konzept für deren Unterstützung trägt seine Handschrift. Kreuzberg war ein Botschafter unserer Stiftung, der nach der Neuorganisation der Hennefer Altenhilfe den Vorsitz im Förderverein Altenhilfe Hennef übernahm, den er durch seine Erkrankung 2020 abgab und man ihn für seine Verdienste zum Ehrenvorsitzenden ernannte,“ so Thomas Wallau in seiner Laudatio über seinen Vorgänger.
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