Schüler versprühte unbekannte Substanz
Schulzentrum musste geräumt werden
Kerpen-Sindorf (red). Die Feuerwehr der Kolpingstadt Kerpen wurde am heutigen Vormittag gegen 10.55 Uhr in das Schulzentrum Horrem/Sindorf alarmiert. Dort sollte in einem Klassenraum der Realschule eine unbekannte Substanz versprüht worden sein. Bereits vor dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte konnte das Gebäude bereits komplett evakuiert werden. Davon betroffen waren rund 1700 Schülerinnen und Schüler.
Eine Vielzahl an Personen klagte über Atemwegsreizungen, Übelkeit und Schwindel, deshalb wurden weitere Einheiten des Rettungsdienstes aus dem Rhein-Erft-Kreis alarmiert. Des Weiteren wurde die Schule weiträumig erkundet, jedoch hatte sich die unbekannte Substanz offenbar bereits verflüchtigt, teilte Feuerwehrsprecher Marc Merzenich mit.
Insgesamt hat der Rettungsdienst 26 Personen untersucht, sieben wurden als leichtverletzt eingestuft. Bei einer Person war ein Transport in ein Krankenhaus zur weiteren Behandlung erforderlich. Die Feuerwehr hatte in der Mensa des Schulzentrums eine Patientenablage und Erstversorgung der betroffenen Personen eingerichtet.
Die Polizei konnte einen 15-Jährigen Tatverdächtigen ermitteln. Er muss sich jetzt wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung verantworten. Nach ersten Ermittlungen soll der 15-Jährige gegen 11 Uhr das Reizgas in seinem Klassenraum freigesetzt haben. In Begleitung des Lehrers verließ die gesamte Klasse den Schulraum. Polizisten stellten ein Tierabwehrspray und das Mobiltelefon des Tatverdächtigen als Beweismittel sicher. In Anwesenheit seiner Mutter soll der 15-Jährige die Tat eingeräumt haben. Das Motiv des Jugendlichen ist noch nicht abschließend geklärt worden.
Das Schulgebäude wurde durch die Feuerwehr belüftet und ein Großteil der Schüler konnte wieder in ihre Klassen zurückkehren, da keine gesundheitsschädlichen Substanzen mehr festgestellt werden konnten. Bürgermeister Dieter Spürck sowie der Leiter der Feuerwehr Kerpen, Andre Haupts, machten sich vor Ort persönlich ein Bild von der Lage.
Im Einsatz waren unter Leitung von Brandrat Stefan Peters die Einheiten Sindorf, Horrem sowie die hauptamtliche Wache, sieben Rettungswagen und vier Notarzteinsatzfahrzeuge aus mehreren Kommunen des Rhein-Erft-Kreises, mehrere Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes und weitere Kräfte mit einer Gesamtstärke von 74 Männern und Frauen.
Lob hatte die Feuerwehr für das „vorbildliche Verhalten der Schulleitung, des Lehrkörpers, des Hausmeisters sowie der guten Reaktion der Schüler“ beim Verlassen des Gebäudes.
Redakteur/in:Georg Zingsheim aus Kerpen |
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